Wir haben unterwegs regelmäßig vier Apps in Benutzung:
- Windfinder (und alternativ auch Windy)
- Splocs (gibt es genau genommen nicht als App, sondern nur als Website)
- Park4Night
- Google Maps
Die Routen- und Tagesplanung sieht meist so aus, dass wir die Windvorhersage der Umgebung prüfen, um zu entscheiden, an welchem Tag wir ungefähr wo sein wollen. Dann kommt Splocs zum Einsatz, wo genau es im fraglichen Gebiet auch einen Kitespot gibt, oder welcher von mehreren besser anfängertauglich ist.
Wenn wir auf diese Weise ein Ziel im Auge haben, brauchen wir noch einen Platz, auf dem wir stehen und übernachten können. Dafür ist Park4Night recht praktisch, weil es Plätze sowohl in der Zivilisation als auch in der Natur enthält. Anfangs wussten wir noch nicht, wie viel Zivilisation wir so brauchen würden, um evtl. die Akkus aufzuladen, Wasser aufzufüllen, Einzukaufen oder Wäsche zu waschen.
Relativ schnell stellte sich heraus, dass die Solarzellen, die wir in der letzten Woche vor Abfahrt aufs Dach geklebt hatten, völlig ausreichend sind, um die Akkus nie auch nur ansatzweise leer werden zu lassen. Unser Verlängerungskabel und die diversen Adapterstecker haben wir also umsonst dabei.. Daher stehen wir am liebsten völlig autark mitten in der Natur, wenn es sich einrichten lässt.
Ist also ein schöner Platz identifiziert, wird Google Maps zur Navigation genutzt. Nun fahren wir ja ein etwas größeres und schwereres Fahrzeug (wie schwer genau, wissen wir eigentlich gar nicht), und können nicht auf allen Straßen und unter allen Brücken fahren. Außerdem fahren wir ja maximal 80 km/h und damit ist die PKW-Route für uns nicht immer die schnellste. Es gibt spezielle LKW-Navis, die aber auch speziell teuer sind. Eine Ausnahme ist die MAN-Card App, die wir zu Beginn der Reise auch ausschließlich genutzt haben. Irgendwie ist Google Maps aber schneller und einfacher zu bedienen und seit Finnland navigieren wir mit Google.
Leider hat Google Maps ein Problem: die Orte, die aus der Stellplatz-App an Maps übergeben werden, sind Koordinaten und keine Adressen. Und offenbar mag Google Maps Koordinaten nicht so gerne. Leider sagt es einem das nicht, sondern entfaltet manchmal ein Eigenleben. Im besten Fall geht alles gut, und die Navigation zu den Koordinaten funktioniert einwandfrei. Der Bug entsteht meist dann, wenn wir von der geplanten Route leicht abweichen (es reicht manchmal schon, auf einem Parkplatz entgegen der geplanten Fahrtrichtung loszurollen). Dann plant Google Maps komfortablerweise neu – und denkt sich dann einfach und unbemerkt ein neues Ziel aus.
Das kann man merken, wenn man sehr aufmerksam, die verbleibende Zeit und Wegstrecke verfolgt. Manchmal haben wir aber auch schon das Ziel erreicht, um festzustellen, dass wir ganz woanders sind, als gewollt. Wonach Google das neue Ziel auswählt, konnten wir bisher noch nicht herausfinden. Es ist auf jeden Fall nicht einfach die nächste Adresse auf der Karte direkt daneben.
Gestern war es besonders lustig, als wir am Ziel feststellten, dass wir 30km von dem schönen Platz am See entfernt waren, nachdem wir über Schotterstraßen und halb durch Bauernhöfe gefahren waren. 😬
Der Frust war groß, denn eigentlich hatten wir uns auf ein kühles Bad gefreut. Umdrehen und die 30min zurückfahren wollten wir aber auch nicht. Vor allem waren wir jetzt auch schon in den Nähe eines anderen Sees. Also bogen wir der Reihe nach die die kleinen Seitenwege zum Seeufer ein, um durch Zufall einen der besten Plätze der vergangenen Wochen zu entdecken. Wir standen auf einer Landzunge, die genau so breit wie unsere Feuerwehr war. Vor dem Wagen konnten wir noch genau Tisch und Stühle hinstellen, und damit praktisch im See stehen. Zur Freude Aller gab es auch keine einzige Mücke 😊