Seit einiger Zeit betreue ich von China schon unsere Niederlassungen in Singapur, Korea und Australien mit (theoretisch auch Malaysia und Vietnam, aber da war ich noch nie…).
Nun gibt es in Australien ein größeres und enorm wichtiges Projekt, das meine Anwesenheit vor Ort für mehrere Wochen verlangt. Da ich ungern so lange von der Familie getrennt sein wollte, richteten wir uns auf ca. ein halbes Jahr in Melbourne ein – suchten einen Kindergarten, guckten mögliche Wohnorte und Arbeitswege an.
…bis Jule ein paar Wochen vor der geplanten Abreise ihren Job in Suzhou bekommt.
Alles wird wieder umgeplant. Da sie nun nicht mehr mitkommen kann, verkürze ich den Aufenthalt auf 3 Monate, ein Kindergarten wird nicht mehr gebraucht, der Umzug besteht nur noch aus drei Packstücken und die Wohnung kann kleiner sein. Spart auf jeden Fall meiner Firma einiges Geld 😉
Im November geht es dann für mich los in Melbourne. Gerade passend, um dem chinesischen Winter und der damit einhergehenden besonders starken Luftverschmutzung zu entfliehen. Ich habe eine kleine 2-Zimmer Wohnung in Melbournes Süden direkt am Strand und ein Auto zur Verfügung.
Mit warmem Wetter und Palmen am Strand ist jeder Feierabend und jedes Wochenende ein bisschen wie Urlaub.
Dazu kommt, dass man nach einem Jahr in China auch unsere westliche Lebensweise schon etwas vermisst. Also Cafés und Restaurants mit essbarem Essen, und eine Sprache, die man versteht…
Am Anfang ist das Wasser noch etwas kalt, aber da Melbourne an einer Meeresbucht liegt, wird es schnell wärmer. Dazu kommt, dass fast jeden Tag am Nachmittag eine Seebrise aufkommt, die Kitesurfen nach Feierabend zur Regel werden lässt.
Nach drei Wochen besuche ich zum ersten Mal wieder China und über Weihnachten und Neujahr kommt der Rest der Familie zwei Wochen zu Besuch.
Wir erkunden die Umgebung Melbournes hauptsächlich auf der Suche nach einheimischen Tieren. Und recht schnell werden wir auch fündig, und können Kängurus, Wombats, und Emus aus nächster Nähe in freier Wildbahn beobachten. Man kam sich fast vor wie in einem Tierpark, angesichts der Menge an Tieren, die sich ohne größere Scheu in unserer Nähe aufhalten.
Wir fahren eine Woche von Melbourne nach Südosten, bis zu Wilson’s Promontory. Das ist eine Art Kap und ein Naturschutzgebiet mit einem großen Zeltplatz in der Mitte. Von dort aus unternehmen wir einige Wanderungen in der herrlichen Landschaft. Nur verpflegungstechnisch haben wir uns vergriffen. Wir haben zwar Nudeln und Reis und diverse andere Gerichte eingekauft, aber auf dem australischen Campingplatz gibt es keine Kochgelegenheit… Nur Barbeque, also öffentliche elektrische Grills. Wir hätten Fleisch und Hamburger gebraucht, denn ein Topf Wasser auf den Grill gestellt, braucht ca. 30 Minuten bis es zumindest heiß genug ist, damit die nudeln gar werden… 😉
Achja, und weil ich es so schön fand, hier ein kleiner Ausschnitt unserer Wanderung, als Lasse voraus läuft, und einer Ameise begegnet:
Die zweite Woche nach Neujahr verbringen wir damit, nach Südwesten zu fahren – entlang der Great Ocean Road.
Auf unserer Fahrt entlang der dieser sehr malerischen Stecke finden wir dann auch noch eine ganze Reihe Koalabären.
Dort hatten wir auch unser Zelt dabei und haben auch immer einen Platz gefunden, um es aufzustellen. Ganz wohl war uns dabei aber nicht immer, denn zu dieser Jahreszeit gibt es in Australien immer wieder Buschfeuer. Deshalb soll man eigentlich nicht wild im Busch übernachten. Zum Glück waren die Feuer aber immer woanders als wir 🙂
Die Great Ocean Road ist eine tolle Route, die sowohl schöne Strände und Steilküsten, als auch Regenwälder mit Baumfarnen zu bieten hat.
Es ist schon etwas ungewöhlich, Weihnachten und Silvester ohne Kerzen und Schnee zu feiern, aber das sind wir von den letzten beiden Malen auf Hawaii und Hainan ja schon fast gewohnt..
Inzwischen ist meine Zeit in Australien auch schon fast wieder rum. Eine Woche bin ich noch in China zu Besuch, dann im Februar zwei Wochen zum Skiurlaub in Davos und nach zwei weiteren Wochen geht es dann wieder dauerhaft zurück zur Familie nach China.
Hier Australien-Impressionen: