Kein langer Text, ich wollte nur mal Lasses Luxus Essensplan von diesem Monat teilen. Wir werden angesichts dessen ja immer neidisch…
Archiv für den Monat: März 2017
Yandang Mountain
Wir machen einen Ausflug mit dem Auto oder unsere Erlebnisse auf der Autobahn:
Aber zuerst ein paar Worte zu unserem Ausflug und den Bildern. Die wenigen verlängerten Wochenenden, die wir aufgrund der Feiertage etc. haben wollten wir noch geschickt nutzen um das Land kennenzulernen. Da die Flüge nach Harbin zum berühmten Eisskulpturen-Festival absolut überteuert waren, haben wir uns ein Ziel in Auto-Reichweite gesucht: Yandangshan – ein kleiner Nationalpark südlich von Suzhou. Das Wochenende war recht hübsch – wandern in den Bergen – auch Lasse schlug sich wacker beim „Klettern“ und „Bergsteigen“. Martin hat seine neue Drohne ausprobiert und ist stolz sein erstes Video zu präsentieren. Zugegebenermaßen war die Unterkunft, oder besser gesagt das Frühstück sehr chinesisch (Reissuppe, Baozi, fertig, aber für ein WE auszuhalten). Alles in allem ein gelungenes langes Wochenende…
Auf dem Rückweg des Wochenendausfluges verbrachten wir dann wieder etwa 400km auf den chinesischen Autobahnen. Was wir beobachten konnten, war das Folgende:
Martin will gerade zum Überholen eines Kleinlasters mit offener Ladefläche ansetzen, als dieser recht zügig über eine größere Bodenwelle fährt. Es schwappt jede Menge Wasser aus den Behältnissen auf der Ladefläche. Anschließend kommt einiges hinterher – wir gucken uns an – sind das jetzt etwa Fische, die sich auf dem Belag der Autobahn krümmen… Wir überholen die zappelnden und um Luft ringenden Fische und fahren weiter….
Als nächstes weichen wir geschickt zwei großen LKW Planen aus, die mitten auf der Fahrbahn liegen um dann an einem frischen Unfall – ein großer LKW hat sich von der Gegenfahrbahn durch die Mittelleitplanke geschoben vorbeizufahren (nichts abgesperrt oder gesichert).
Martin aufs höchste konzentriert – und zugegebenermaßen ein wenig angenervt – stellt sich nun an der Mautstation an, um am Automaten eine Karte für das nächste Teilstück in Empfang zu nehmen. Das Auto vor uns steht vor der Schranke und macht nichts… hm, ok, nun merkt der Fahrer, dass man irgendetwas machen muss, er stellt fest, dass er zu weit vom Automaten weg parkt und öffnet die Türe – nun weiß er immer noch nicht was zu tun ist – er drückt überall drauf und realisiert einfach nicht, dass die zu nehmende Karte bereits im Schlitz steckt und nur rausgezogen werden muss… Gefühlte Minuten sucht er am Automaten – Martin ist bereits so entnervt, dass er das Fenster herunterfährt und auf Deutsch ihm zu schreit: „Jetzt nimm doch einfach die Karte…!“ (Da Martins Gefühlsausbrüche recht selten sind, musste ich doch glatt auf dem Beifahrersitz schmunzeln…) Auf dem nächsten Streckenabschnitt erleben wir, wie der gesamte Verkehr durch eine Tankstelle geleitet wird, an der eine Fahrzeugkontrolle stattfindet – natürlich verbunden mit dem dazugehörigen Rückstau… Tunnel zu durchfahren birgt in China weitere Risiken – wir haben noch nicht wirklich herausgefunden warum – aber jedes Auto bremst stark ab bevor es in den Tunnel fährt und ebenfalls bevor es wieder herausfährt. Man muss tierisch aufpassen, um dann nicht auf seinem Vordermann aufzufahren… Abgesehen davon dass unbegründeterweise im Tunnel Hütchen auf der Fahrbahn liegen, die wohl vergessen worden sind, gibt es einige Tunnel in denen dauerhaft eine Polizeisirene tönt – soll es wirklich die Aufmerksamkeit der Fahrer erhöhen??? Auf jeden Fall ist es sehr nervig – im ersten Tunnel dachten wir wirklich, wir müssten einem Einsatzfahrzeug Platz machen und eine Rettungsgasse (hihi – guter Witz) bilden…
Nach weiteren wilden Spurwechseln anderer Fahrzeuge – ohne Ankündigung (Blinker, Rückspiegel gucken oder Schulterblick machen gibt’s ja hier nicht), treffen wir auf weitere vollkommen überladene LKW mit Pappe, Bettdecken, Styropor etc. – auch weichen wir wieder großen Garnrollen aus, die einem Fahrzeug vor uns von der Ladefläche fallen… Als nächstes, ist ohne Ankündigung eine Spur weg – ok, man darf nur max. 120km/h fahren – aber auch mit 100 Sachen in eine Baustelle zu fahren, in der dann die Bauarbeiter nicht nur auf der plötzlich gesperrten Spur arbeiten, sondern auch auf der normalen Fahrbahn auftauchen, ist schon ein wenig anstrengend…
Nach diesem Ausflugswochenende sind wir erst einmal wieder geheilt, eine längere Strecke mit dem Auto zurückzulegen – und auch den Beifahrer kostest es eine Menge Nerven…