Archiv des Autors: Martin

Klettern

Was macht man in Suzhou im Winter? Überall ist es relativ kalt – drinnen und draußen 🙂
Dazu kommt noch, dass es ziemlich häufig regnet und die Luft auch nicht die beste ist.
Also waren wir am Wochenende mal wieder in der Kletterhalle. Lasse besitzt nämlich inzwischen einen eigenen Klettergurt und der will natürlich ausprobiert werden.

Als wir ankamen, war es gerammelt voll – viele Chinesen und andere West-Familien fanden das wohl auch ein gutes Winter-Indoor-Programm. Aber der chinesische Tagesablauf kam uns mal wieder zu gute. Um Punkt 12 Uhr mittags sind alle Chinesen zum Mittagessen verschwunden und wir waren unter uns 🙂

Lasse kam ausgiebig zum Kraxeln und Schaukeln an seinem neuen Geschirr.
Hier ein paar Fotos und ein kleiner Videoclip:


Die große Mauer

Jetzt wohnen wir schon ein Jahr in China und haben immer noch nicht die große Mauer gesehen.
Ach nee, wir haben sie natürlich schon gesehen – in der inneren Mongolei. Da besteht die Mauer aus Schieferplatten oder einfach Stampflehm.
Aber die Mauer ist lang (über 21.000 km!) und ein bis zwei Autostunden nördlich von Peking gibt es die eindrucksvollen gemauerten Abschnitte der Mauer mit großen Wachtürmen alle paar hundert Meter.
Und die haben wir uns jetzt auch endlich mal angesehen. Von Peking aus gibt es diverse Orte, die von Touristen-Bussen angefahren werden. Ich hatte eine Wanderung auf einem weniger besuchten Abschnitt rausgesucht, der auch zu den spektakulären Teilstücken führt, auf denen die Mauer nur ein paar Hand breit ist, und wo es zu beiden Seiten hundert Meter in die Tiefe geht.
Wir mieteten uns einen Fahrer, der uns zum Ausgangspunkt der Wanderung nach Jinshanling brachte, wo eine langsame Seilbahn den ersten Aufstieg erleichterte. Einheimische teilten uns beim Losgehen noch mit, dass die Mauer auf halber Strecke unserer geplanten Wanderung gesperrt sei, und dass wir demnach nicht bis zu unserem geplanten Ziel (Simatai) wandern könnten.
Na, mal sehen. Zunächst ging es hoch und wir waren von Horden von Schülern umgeben, die in 4 oder 5 Reisebussen angereist waren, um auch hier zu wandern. So viel also zum weniger besuchten Abschnitt :-/
Es war aber dennoch eine extrem schöne Wanderung auf der Mauerkrone. Das sonnige Herbstwetter und die leuchtenden Herbstfarben der Vegetation taten ihr Übriges dazu.

Herbstmauer

Herbstmauer

Je weiter wir gingen, desto weniger wurden auch die anderen Touristen. Lasse zeigte sich dabei als guter Wanderer, der den ganzen Weg fast ohne Pause mit auf und ab stieg. Es ging nämlich nur selten geradeaus, sondern meistens steil aufwärts oder abwärts..
…bis wir vor einem verschlossenen Wachturm ankamen, in dem ein Beamter darüber wachte, dass hier keiner mehr weiter ging. Ein paar Schilder wiesen darauf hin, dass der folgende Abschnitt baufällig sei, und nur auf eigene Gefahr betreten werden dürfe.
Nun gut, das Risiko wollten wir gerne eingehen. Leider erwies es sich als ziemlich unmöglich, den geschlossenen Wachturm zu umgehen. Denn der weitere Verlauf der Mauer dahinter entsprach noch gut ihrem eigentlichen Zweck, vor Eindringlingen zu schützen. Wir hätten uns zwar durch steiles Gelände und dichtes Gestrüpp an der Mauer entlang durchschlagen können, wären aber wohl nicht mehr auf die Mauerkrone gelangt.
Also machten wir uns nach einigen Diskussionen und erfolglosen Bestechungsversuchen wohl oder übel wieder auf den Rückweg, um letztlich wieder in die Nähe unseres Ausgangspunktes abzusteigen.
Dort erwartete uns dann auch schon der Fahrer, den wir telefonisch informiert hatten, dass wir nicht wie geplant im nächsten Ort abgeholt werden wollten.

Hier ein Haufen Mauer-Fotos

Golden Week

Das chinesische Jahr hat zwei sogenannte goldene Wochen.
Damit sind Häufungen von Feiertagen genannt, an denen man mit wenigen Urlaubstagen trotzdem relativ viel frei hat. Also in etwa so wie bei uns Ostern und Weihnachten.
In China sind das einmal das Neujahrsfest, oder auf chinesisch Frühlingsfest (春节 – Neumond Ende Januar/Anfang Februar) und dann die Woche um den chinesischen Nationaltag herum (1. Oktober).
Da zu diesen Zeiten 1,3 Milliarden Menschen gleichzeitig frei haben, verlässt man als Tourist besser das Land. Da aber weiterhin von den 1.3 Milliarden ein großer Teil auch das Land verlassen möchte, sind Flüge und Bahnreisen sehr teuer und/oder ausgebucht…

Wir waren mit unserer Planung etwas spät dran. Um dem Massenansturm auf die Verkehrsmittel zu entgehen, nahm ich noch ein paar Extra-Urlaubstage und wir entschieden uns relativ kurzfristig, eine gute Woche nach Pingtan zu fahren. Das ist eine Insel auf Höhe von Taiwan und im Herbst wegen des Nordost-Monsuns sehr windig.
Über die Feiertage – die erste Hälfte unserer Woche – gab es leider auch praktisch keine Hotelzimmer mehr. Durch einen Insider-Tip bekamen wir dann doch noch ein kleines Zimmer. Das war zwar leidlich sauber, aber es gab kein Frühstück, so dass wir uns mit Picknick aus dem Supermarkt behelfen mussten:

Frühstück

Frühstück

Der Strand war in den ersten Tagen gerammelt voll mit chinesischen Urlaubern, die mit Motor-Buggys auch gerne mal über des einen oder anderen Kiters Leinen brausten. Vor Ort gab es auch eine Kiteschule, und da eine Woche später chinesische Meisterschaften im Kitesurfen anstanden, war auch auf dem Wasser immer genug los.
Wir trafen den ein oder anderen Bekannten aus Shanghai und auch einen Schweizer, der uns vergangenes Weihnachten auf Hainan begegnet war. Pingtan scheint eine gute Wahl zu dieser Jahreszeit zu sein. Der Wind bestätigte das – es stürmte fast jeden Tag und wir hatten anfangs ganz schön mit den Wellen zu kämpfen. Nachdem wir uns daran gewöhnt hatten, machte es dann richtig Laune, mit und in den Wellen zu spielen.
Lasse spielte auch ausgiebig. Am Strand im Sand, auf diversen Klettergelegenheiten oder den Bezahl-Attraktionen, die nach den Feiertagen zwar offiziell geschlossen, aber dennoch zugänglich waren 😉

Nachdem die meisten Bekannten am Ende der Feiertage wieder abgereist waren, waren auch im 5-Sterne Hotel direkt am Strand wieder Zimmer frei und wir zogen um. Das Zimmer war jetzt größer und wurde regelmäßiger geputzt, und es gab auch Frühstück. Dieses war allerdings extrem chinesisch, so dass wir weiterhin auf Picknick aus dem Supermarkt setzten. Man muss dazu sagen, dass Pingtan zwar recht touristisch ist, aber nicht auf westliche Besucher eingestellt. Wir hätten im Urlaub auch gerne mal ein Stück Toast zum Frühstück gegessen, statt Muscheln und Reissuppe…
Der Wind ließ in der zweiten Wochenhälfte etwas nach – ausgerechnet zu den chinesischen Meisterschaften war er dann ganz weg… Zum Glück gab es nach dem Flautentag doch noch etwas Wind und die Chinesen konnten ihre Renn- und Freestyle Wettbewerbe durchführen.
Nicht jedoch, ohne dabei fast ein Auto im Meer zu verlieren, das beim Transport eines Jetski-Trailers von einer Welle erfasst wurde:

Rettungsaktion

Rettungsaktion

Erst ein großer Bagger schaffte es, den schon arg ramponierten Wagen wieder aus dem Wasser zu schieben..
Achja – und natürlich war Lasse mal wieder ein gern von Chinesen umlagertes Foto-Objekt. Mit Vorliebe versuchen Eltern ihre Kinder neben unserem Sohn zu postieren, um beide gemeinsam abzulichten. In der Galerie sind zwei Beispiele zu finden 🙂

Die Fotos dieser Woche habe ich mal in zwei Galerien unterteilt, einmal mit Lasse am Strand und einmal mit uns beiden Großen im Wasser:


Urlaub in China – 桂林 (Guilin)

Es ist nun schon ein bisschen her – aber wir versuchen mal, hier wieder etwas Aktualität rein zu bekommen.
Im Mai waren wir für eine knappe Woche in den Karstbergen von Guilin.
Von den Fotos, die man aus der Gegend evtl. schon einmal gesehen hat, hatten wir immer den Eindruck gewonnen, dass es sich um ein riesiges Seengebiet handelt.
In Wirklichkeit fließt der Li Fluss durch die eindrucksvolle Landschaft. Man kann Bootstouren auf Bambusflößen machen, aber auch sehr gut Wandern, Fahrrad fahren und Klettern.
Wir hatten also unsere Kletterausrüstung dabei und haben von Allem etwas gemacht:
Wir waren einen Tag Klettern, ein bisschen Wandern und Spazieren und haben einen Ausflug mit geliehenen Fahrrädern gemacht.
Da meines am Flussufer einen Platten hatte, kamen wir auch zu unserer Bootstour – nämlich zurück zu unserem Quartier.

Die Landschaft ist wirklich einmalig – daher ähneln sich auch viele der Fotos in der Galerie. Und sie erstreckt sich über viele, viele Quadratkilometer. Es war schon im Mai dort sehr heiß und teilweise auch feucht. Danach kam uns Suzhou gleich gar nicht mehr so heiß vor..
Lasse hatte natürlich auch viel Spaß beim Berge besteigen und beim Floß- und Fahrrad fahren. Neben den gegrillten Krabben und Tintenfischen gab es übrigens in der Stadt Yangshuo auch ein deutsches Restaurant, in dem wir lecker Käsespätzle und Nürnberger mit Sauerkraut gegessen haben. Was man üblicherweise im Urlaub vermeidet – es sei denn man ist auf Mallorca – kam uns nach so viel China-Essen dann doch mal ganz angenehm vor 🙂

Hier ein paar Eindrücke von der Landschaft – die übrigens auch für die chinesischen 20 Yuan Banknote Pate gestanden hat:

Lasse fährt Rad

…und spielt Basketball.
Fast alle Chinesen spielen gerne Basketball – auch auf unserem Firmengelände gibt es einen Korb, der in der Mittagspause rege genutzt wird. Lasse hat an seinem Spielhaus im Kinderzimmer auch einen kleinen Basketballkorb und übt fleißig.

Aber dazu später.
Aktuell fährt Sohnemann seit dem Wochenende Fahrrad. Aufsteigen geht noch nicht alleine, aber beim Abspringen entwickelt er eine erstaunliche Eleganz, da er nur mit den Zehenspitzen auf den Boden kommt 🙂
Seht selbst:

Die letzten beiden Tage hat er auch erfolgreich die Strecke zum Kindergarten mit dem Rad gemeistert..

Wir pflücken chinesischen Tee

Aktuell hängen wir ein bisschen hinterher, was Berichte über unsere Aktivitäten angeht.
Die Reihenfolge der Veröffentlichung hier auf unserem Blog hängt ein bisschen davon ab, wann ich dazu komme, die Fotos zu bearbeiten. Aus diesem Grund gerät die Reihenfolge hier etwas durcheinander, denn wir waren schon vor unserem Zelt-Ausflug auf den Tai See dort. Und zwar zum Teepflücken auf einer der vielen Plantagen.
Der Chinesische Bilouchun-Tee ist eine Sorte, die nur in einem kurzen Zeitraum im Frühling gepflückt werden kann. Man sammelt nämlich die kleinen Blätter der frisch aus den Knospen entstandenen Triebe (s. Fotos). Der Aufwand pro kg Tee ist entsprechend hoch und der Tee damit auch vergleichsweise wertvoll und teuer (ca. 1RMB pro Gramm – also 100g etwa 14,-€).
Der Ausflug war von einer Sprachschule in Suzhou organisiert worden und so fuhren wir an einem Wochenende mit einem kleinen Bus und einer Gruppe anderer Westler zum Tai See. Dort bekamen wir ein Körbchen umgehängt und dann ging es unter fachkundiger Anleitung einer lokalen Familie in deren Plantage. Uns wurde gezeigt, welche Blättchen man pflücken musste. Und wenn man darin keine Übung hat, dann hat man nach einem Vormittag zu dritt gerade mal eine Handbreit Tee im Körbchen. Die Einheimischen, die wir unterwegs trafen, waren ca. 10mal so produktiv wie wir…

Teepflücken hat auch etwas meditatives, wenn man so zwischen den Sträuchern am Hang umherstreift und nach den begehrten frischen Trieben greift.
Gegen Mittag schmissen alle mitgereisten Pflücker ihren Ertrag zusammen und der Tee wurde geröstet: Unter kontrollierter Hitze in einem großen Wok mit der Hand so lange gewendet und gerollt, bis die Feuchtigkeit verdampft und der Tee zu nur noch einem kümmerlichen Rest der ursprünglich recht ansehnlichen Menge zusammengeschrumpft war.
Im Haus der Familie gab es dann noch Mittagessen (sehr chinesische Hausmannskost…) und Wasserspiele für die Kleinen.
Nach der Stärkung (je nachdem, wie viel man davon runterbekam), machten wir uns auch schon wieder auf den Rückweg. Mit der Idee im Kopf, dass man hier auf die Insel gerne noch mal einen Ausflug machen könnte.

Der Bilouchun Tee schmeckt uns beiden übrigens nicht so besonders gut. Er hat so einen leicht muffigen Beigeschmack… Da ist der Schwarztee (heißt auf chinesisch: „Roter Tee“), den die Familie eines meiner Kollegen anpflanzt, doch deutlich besser 🙂

Hier wie immer ein paar Fotos:

Zelten in China

Nachdem wir nun Führerschein und Auto haben, ging es im April auf einen Ausflug zum nahegelegenen Tai Hu. Hu heißt See. Also zum Tai See. Er liegt eine gute Autostunde von Suzhou entfernt und ist mit über 2000km² etwa viermal so groß wie der Bodensee…
Interessanterweise ist er im Mittel nur 2m tief.
Man kan über eine lange Brücke auf zwei Inseln fahren, auf denen unter anderem eine berühmte Teesorte angebaut wird (Wikipedia). Wir besichtigten zunächst eine Höhle, die erstaunlich groß und erstaunlich bunt beleuchtet war. Danach ging es auf den höchsten Berg der Insel, auf dem wir mittels Google Earth eine Straße ausgemacht hatten. Und tatsächlich konnten wir – ob erlaubt oder nicht, danach fragt hier keiner – bis oben fahren, wo wir auf einem Joch ein hübsches Plätzchen mit Aussicht auf den See nach Ost und West hatten.
Hier stellten wir unser Zelt auf und probierten die schwierig zu beschaffende Gaskartusche am Kocher aus.
Nachdem die letzten Bauarbeiter, die ein paar Ecken weiter eine Pagode renovierten, auch Feierabend hatten, waren wir hier oben ganz alleine und schliefen unsere erste Nacht im Zelt in China.
Leider war sie etwas hart für mich, da ich noch keine Isomatte besitze. Und Lasse arbeitete sich in der Nacht einmal quer durch das Zelt…

Martins Tag

…zumindest, wenn es ein halbwegs normaler Arbeitstag ist.

Gleichzeitig mit dem Rest der Familie geht es bei mir gegen 7:30 los. Wenn es nicht regnet, dann fahre ich die 9km zur Firma mit dem Fahrrad. Wenn es regnet – was bisher extrem selten der Fall war – dann fährt praktischerweise direkt vor der Haustür um 7:45h der Firmenbus, der mich bei Bedarf auch kurz vor sechs wieder zu Hause abliefert. Eine schöne Einrichtung und – ebenso wie das Mittagessen in der Firma – gratis. Aber wie gesagt fahre ich lieber mit dem Fahrrad. Denn das macht in Suzhou fast schon Spaß. Die Chinesen haben nämlich sehr schöne Fahrrad-Spuren neben der Fahrbahn. Die sind so breit, wie bei uns eine normale Straße und werden außer von Radfahrern auch von den beliebten Elektro-Rollern benutzt. Die meisten Roller rollen etwas langsamer als ich auf dem Rad – aber einige haben größere Akkus und sind auch etwas schneller. An die kann ich mich dann hervorragend in den Windschatten hängen und ein bisschen Kraft sparen. Damit brauche ich ca. 20min für den Weg.

Fahrradstraße im SIP

Fahrradstraße im SIP

Außerdem kommt mir sehr entgegen, dass die Chinesen es mit den Verkehrsregeln nicht so ganz genau nehmen. An roten Ampeln halten Autos zwar brav an, mit Roller oder Fahrrad kann man aber praktisch überall fahren, wo Platz ist. Im Gegenzug sollte man aber auch nicht auf seiner Vorfahrt bestehen, wo man eine hätte, sondern im Zweifel stärkere Verkehrsteilnehmer vorlassen 🙂

Bin ich also bei der Firma angekommen, schalte ich erst mal die Klimaanlage auf „Heizen“ – die Chinesen sitzen nämlich auch im Winter mit dicken Daunenjacken am Schreibtisch.. Ein Heißwasser-Spender sorgt für einen Tee und ich kann anfangen, die Mails der vergangenen Nacht abzuarbeiten. Während wir schlafen, war Deutschland ja noch fleißig. Außerdem bin ich noch für Australien zuständig, deren Arbeitstag 3 Stunden vor unserem anfängt. Letztendlich bin ich also in sehr vielen Zeitzonen unterwegs, so dass Jule sich schon zu Hause beschwert, wenn dauernd das Handy brummelt und ich auch noch draufgucke…
Für meinen Arbeitsplatz musste ich übrigens als Erstes einen höheren Stuhl organisieren – die vorhandenen ließen sich nicht für meine europäische Beinlänge einstellen.
Mittags gibt es hier in der Kantine ein Essen für die Mitarbeiter. Das ist mal essbar und mal ziemlich „ungewohnt“. Daher fahre ich meistens mit den anderen beiden Deutschen in ein nahegelegenes Restaurant, wo wir eine Portion gebratenen Reis oder eine Pizza essen.
Die chinesische Arbeitsweise unterscheidet sich doch deutlich von der unseren. Sehr viel entscheidet sich sehr spontan. Eine exemplarische Woche sieht so aus:
– Für Mittwoch ist ein Kundenbesuch südlich von Shanghai eingeplant. Wir wollen Dienstag losfahren, dort übernachten und am Mittwoch Vormittag zum Kunden.
– Am Dienstag früh auf dem Weg zur Arbeit ruft mich mein Kollege an: Der Besuch ist vom Kunden abgesagt worden.
– Dafür werde ich zu einem Kunden-Seminar am Samstag eingeplant. Anreise Freitag Nachmittag.
– Mittwoch meldet sich ein wichtiger Kunde aus Wuhan mit einem großen Projekt und verlangt, dass wir am Freitag bei Ihm unsere Geräte vermessen lassen. So schnell kriegen wir unsere Geräte fast nicht dorthin, aber es wird schon klappen.
– Donnerstag habe ich gerade meinen Flug nach Wuhan fast gebucht, da wird die Messung doch auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.
Mal sehen, was sich heute im Verlauf des Tages so ergibt 🙂

Um 17:10 fahren die Firmenbusse wieder ab, die auf zwei verschiedenen Routen die Mitarbeiter nach Hause bringen. Da wird es dann schlagartig recht leer in den Büros. Und gegen 17:30 mache auch ich mich wieder auf den Heimweg. Dann ist es im Winter schon recht dunkel – inzwischen geht es aber. Im Sommer ist es von 5:30 bis 20:30 Uhr hell.
Die meisten Roller schalten ihr Licht im Dunkeln nicht ein, um Energie zu sparen und die Straßen sind auch meist ausreichend beleuchtet. Es stört also keinen, wenn ich mal meinen Akku für das Fahrradlicht vergessen habe. Zu Hause essen wir drei dann zusammen ein schönes deutsches Abendbrot. Mit Butter aus Neuseeland, Käse aus Holland und Hero-Marmelade aus der Schweiz.. Das kann man nämlich alles im Euro-Markt für teures Geld kaufen.

Lasse im Fitnesscenter

Wir haben ja schon lange nichts mehr geschrieben…

Vor anderen Neuigkeiten gibt es erstmal drei kleine Filmchen von Sohnemann beim Ausprobieren diverser Sportgeräte im Fitnesscenter:


Lasses Sprache

Wir sammeln mal Lasses Sprach-Schätze. Ein bisschen auch, damit wir uns selbst später daran noch erinnern können 🙂
Die meisten Wörter kann er recht deutlich aussprechen und mit zusätzlich Englisch und Chinesisch hat er es ja auch nicht leicht. Hier dennoch die Liste einiger hübscher Deutscher Wörter:

Nunu – Rosine
Schiao – Musik
Marmamal – Marmelade
meiss – werfen
Fafa – Fahrrad
dehne – drehen
Fufa – Flugzeug
Obelon – Luftballon
Boma – Strohhalm

Ansonsten waren wir letztens in einem Teil der Stadt unterwegs, an dem die Chinesen westliche Baustile nachgebaut haben. So findet sich dort neben einer kleinen Kopie der Sydney Harbor Bridge auch eine holländisch wirkende Siedlung mit Windmühle und ein Nachbau der Tower Brigde in London. Allerdings gleich mal mit 4 Türmen statt mit 2 🙂
Außerdem gibt es da noch eine Seine-Brücke und so etwas wie den Kreml – die besuchen wir demnächst vielleicht noch mal.
In der Galerie finden sich ein paar Eindrücke – und auch von den Leckereien, die man an den Straßenständen bekommt 😀