In 80 Tagen um die Welt. Naja, zumindest halb rum sind wir heute nach 80 Reisetagen schon. Mehr als zwei Wochen sind wir nun schon auf Neuseeland und Lasse konnte gestern seinen ersten Geburtstag feiern. Doch fangen wir mal vorne an:
Nach vier Wochen Bali fing die Insel allmählich an, uns zu heiß, zu laut und zu dreckig zu werden. Wir hatten ausgiebig alle Surfer- und sonstigen Läden von Kuta beshoppt und flogen nun mit etwas Verspätung kurz nach Mitternacht über Sydney nach Christchurch auf Neuseelands Südinsel. Gegen Mittag lokaler Zeit landeten wir direkt neben ein paar Schafherden. Leider nicht unser Gepäck, auf das wir am Band vergeblich warteten. Nunja, kann ja vorkommen, dachten wir uns; wegen des verspäteten Fluges war in Sydney nur 1 Stunde Zeit zum Umladen gewesen. Wir gaben eine Verlustmeldung ab und hinterließen unsere Telefonnummer. Auf ging es dann, unseren Campervan zu übernehmen. Dort wartete auch schon unser Paket auf uns, das wir uns selbst mit warmen Klamotten, bequemen Schuhen, etc. geschickt hatten. Wir bekamen noch ein Navi, extra Bettzeug für Lasse, eine kurze Einweisung und los ging es.
Naja, fast. Denn unser Gepäck hatte sich noch nicht gemeldet, so dass wir vorerst in Christchurch blieben und zunächst Vorräte einkauften. Dann fanden auch wir schnell einen hübschen Platz an der Küste zum Übernachten. Zum Glück hatten wir Lasses Daunenschlafsack im Handgepäck gehabt, denn die Nacht wurde mit 3°C richtig schön frisch nach den 27°C auf Bali. Nun folgten ein paar Tage, in denen wir regelmäßig bei der Fluggesellschaft anriefen, um immer wieder zu erfahren, dass es keinerlei Information über unser Gepäck gäbe. Am dritten Tag hatten wir uns an den Gedanken gewöhnt, dass damit eigentlich unsere gesamte Habe mitsamt einem teuren Fotoobjektiv verschwunden wäre. Lasses Kraxe war damit auch weg und wir überlegten, was wir alles neu beschaffen müssten. Inzwischen waren wir auf der Banks Halbinsel angekommen und hatten auch ein paar schicke Lagerplätze gefunden (und die Erfahrung gemacht, dass die schönsten Aussichten immer mit viel Sturm in der Nacht verbunden sind), da kam am dritten Tag der Anruf, dass unser Gepäck da wäre und wo es denn hingebracht werden sollte. 😀
Jetzt konnte die Zeit auf Neuseeland erst richtig beginnen. Wir drehten eine schöne Runde um die ganze Halbinsel und erlebten unter anderem einen starken Fönsturm der mit 20°C in der Nacht an unserem Wagen riss. Dann fuhren wir in die Berge, wo wir morgens Eis auf der Scheibe hatten, und an idyllischen Seen campierten. Eine Höhlenwanderung entlang eines unterirdischen Flusses mussten wir leider auf später verschieben, da der Wasserstand deutlich zu hoch war. Inzwischen sind wir an der feuchten Westküste angekommen, wo Regenwald auf Gletschereis trifft. Nach ein paar grandiosen Tagen an den Gletschern ist jetzt erstmal Regen angesagt…
In den Goldgräberstädten unterwegs haben wir leider keinen Nugget gefunden, der uns die Reise finanzieren könnte, dafür konnten wir uns aber selbst einen Pool an einer heißen Quelle ausheben, und das 36°C warme Wasser genießen. Die zweitägige Wanderung zu weiteren heißen Quellen mussten wir gestern spontan absagen, da die Wettervorhersage doch zu schlecht war. Und leider gibt es hier im Westen auch sehr viele nervige Sandflies, die einen draußen anfallen wollen. Lange Kleidung und unser DEET helfen aber recht gut.
In den nächsten Tagen geht es nun weiter über Queenstown in die Fjorde, bevor sich mit dem Sommer die Mückensituation hier weiter verschärft.