…zumindest nicht für Kinder, die nicht hier geboren sind. Es ist dunkel und kalt (im Winter). Islandkinder sind hartgesotten und spielen im 66°North Winteranzug bereits im Spielegarten der Kita, obwohl die Sonne noch gar nicht aufgegangen ist.
Lasse ist da dann doch ein wenig prinzesschenhafter. Ihm hat eindeutig das nackige Herumlaufen auf Hawaii besser gefallen. Naja, ein bisschen hat er auch immer noch mit seiner Erkältung zu schaffen. Und leider ist diesmal die Zeitverschiebung von 7h nicht so leicht zu verkraften – vor allem, wenn es kein eindeutiges Tageslicht gibt. Es wird um 11 Uhr ein wenig dämmerig, und wenn die Sonne durch die Wolken scheint, dann sieht das auch um 13 Uhr aus, wie anderswo der Sonnenuntergang… Nachdem die Familiengrippewelle in Colorado erfolgreich überstanden war, wurden dort die Nächte schon wieder erholsamer. Lasse hatte sich soweit erholt und auch an die Höhe gewöhnt. Wir haben immerhin auf knapp 2800m übernachtet. Nun übernachten wir zwar wieder auf Meereshöhe, aber Lasse schläft leider erst einigermaßen ruhig ab 03:00Uhr – was nicht gerade zu einer erholsamen Nacht beiträgt.
Und als ob das nicht schon ausreichend wäre, quält er sich zeitweise mit Magenproblemen herum und spuckt seine Milch wieder heraus (natürlich auch im Flieger – zum Glück war der Mittelsitz frei, so dass nur ich einen Teil abbekommen habe und der Rest auf den Boden ging). Nachdem wir die USA Milch (es war aber auch eine übelst nach Vanillearoma riechende Kindermilch) gegen eine neue Packung Islandmilch getauscht hatten, wurde es zumindest ein wenig besser, wobei Lasse derzeit immer noch nicht soviel isst. Nun geht es schon wieder ans Packen und bald erwartet uns unser „richtiges“ zu Hause – dann sind wir bestimmt alle wieder gesund 😉
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No country
Lasse is trying to be social…
So wurde bisher von mehreren Leuten sein Verhalten auf den diversen Skihütten gedeutet. Da wir Lasse nicht jeden Tag in der Child Care abgeben, was übrigens immer noch sehr gut läuft – auch in den verschiedenen Orten, verbringt er einen Großteil des Tages mit einem von uns in den Selbstbedienungsteilen der Berghütten am Rand der Skipiste. Abgesehen vom Schlittenfahren und durch den Schnee stapfen, tobt er sich dann auch gerne drinnen aus. Liebendgern läuft er dabei anderen Leuten im Weg herum und streckt ihnen freundlich die Hand zum Einschlagen entgegen. Auch den coolen Jungs vom Slopestyle Contest wurde nach Inspektion ihrer Skier die Hand entgegengestreckt – hier müssen wir aber noch ein wenig üben, da die Sache mit Faust auf Faust nur mit Hilfe klappt. Da er nun auch erfolgreich winken kann, erhöht er damit die Aufmerksamkeit der vorbeigehenden Gäste und auch er ist bei entsprechender Reaktion stolz, bleibt stehen und klatscht. Zur Mittagszeit und dann vollem Restaurant besteht natürlich für Lasse eine erhöhte Umrenngefahr, die er bisher jedoch geschickt umgangen hat. Die Rucksäcke der Skifahrer sind hoch genug, so dass Lasse dort bequem vorbeikommt und nicht umgeschmissen wird. Bis auf eine PET Flasche Wasser hat Lasse bisher nix abbekommen. Lasse macht es aber auch gerne den Leuten schwer vorbeizukommen. Entweder ändert er unberechenbar seine Richtung oder er legt genau auf Höhe des Vorbeiziehenden einen Sprint hin, so dass dieser widerwillig wieder hinter Lasse einschert. Wenn die Massen dann wieder verschwinden, beginnt das Aufräumen. Erfolgreich bringt mir Lasse alles, was so auf den Boden geschmissen wurde, sei es Papierbecher, Plastiktüten oder gar eine halbe Banane (und wohlgemerkt, alles ohne es vorher in den Mund zu stecken). Als Belohnung und nach ausgiebigem Zuwinken zum Kassierer, bekam er von diesem sogar eine Tafel Schokolade geschenkt.
Lasse als kleiner Hausgeist
Es hat wohl ein wenig länger gedauert bis wir dahinter kamen, aber Lasse ist aktiv dabei unsere Ausrüstung zu dezimieren. Wie er das macht wissen wir leider auch nicht mehr in allen Fällen bzw. können nicht alles mehr nachvollziehen. Auffallend ist nur, dass einige Teile während des Packens in Neuseeland noch vorhanden waren, jedoch die Insel Hawaii niemals erreicht haben. Nachdem dann auch Deckel und Sauger der Milchtrinkflasche weg waren (am Morgen war alles noch da und wurde gespült), wurden wir skeptisch. Der Sauger ist zwar nicht mehr aufgetaucht, aber es liegt die Vermutung nahe, dass Lasse geschickterweise beides in den Recycling Müll geschmissen hat (gehört Plastik ja auch rein – hat also alles seine Ordnung).
Nachdem wir uns also weiterhin von einem Gürtel und einer Flasche Shampoo verabschiedet hatten, konnten weitere Gegenstände vom Verschleppen und Verstecken gerettet werden. Nur derzeit ist noch die Sonnencreme spurlos verschwunden ohne jeglichen Hinweis auf ihren Verbleib – mal schauen, was wir die nächsten Tage noch so vermissen werden.
Weil wir danach gefragt wurden: Ja Lasse ist zwar sehr geschickt und verfeinert seine motorischen Fähigkeiten (er isst mittlerweile alleine, was beim Frühstücksporridge erfolgreicher ist, als bei den Nudeln mit Hackfleischsoße, kann selbstständig aus Tasse oder Glas trinken), aber mit dem Sprechen will er noch nicht so richtig herausrücken (ist ja auch ein Ingenieurskind, die haben es ja nicht so mit den Sprachen). Viel mehr als ein brummbrumm, tumbatumba, bababa, blabla, blälabläla und dem sehr bestimmten „da!“ für alles was er haben möchte, ist nicht herauszubekommen. Ein „Mama“ oder „ja“ ist eher zufällig… „Nein“ funktioniert hingegen einigermaßen gut.
Mein persönliches Highlight war jedoch die problemlose Betreuung durch die „child care“ im Canyons Resort, Utah. Nicht nur, dass Lasse bei der Abgabe nicht geweint hat, er hat wohl auch den ganzen Tag sehr viel Spaß gehabt, brav gegessen und sein Nickerchen gemacht und natürlich ausgiebig gespielt. Telefonieren konnte er ja schon – aber die Telefone im Hotel oder der Ferienwohnung machen ja keine Musik (nachdem sich auf Bali die Rezeption meldete haben wir vorsorglich immer alle Telefone vom Netz getrennt 😉 ) aber auch andere Turmbauspiele und Knöpfchendrückhäuser lenkten ihn genauso wie die beiden anderen jüngeren Kinder genügend ab, um Mama und Papa einen entspannten Skitag bei klirrender Kälte und ein wenig Neuschnee zu gönnen. Ich bin also frohen Mutes, dass wir auch in Colorado Lasse den ein oder anderen Tag abgeben können um hoffentlich fetten „Champagne Powder“ zu genießen.
Lasses eigener Wille…
…lässt uns so langsam kreativ werden. Egal ob es ums Essen geht, er gerade irgendwo planschen will, oder das nächste Dreckloch gefunden hat (die Lieblingsbeschäftigung ist übrigens Steine oder ähnliches in einen Gully zu werfen). Lasses Abendessen muss mittlerweile genauso aussehen wie das seiner Eltern – kein zerkleinertes Gematsche mehr – nein der Burrito muss natürlich auch als Wrap gegessen werden, was auch so lange ganz gut klappt, bis er ihn selbst in die Hand nehmen will. Der Kinderplastiklöffel ist natürlich auch nur was für kleine Babys und nicht für einen Lasse, der am liebsten von der Gabel isst und das am besten selbst. Dummerweise klappt die Motorik noch nicht ganz so gut, so dass man sich darauf geeinigt hat, mit dem kleinen Metalllöffel zuerst die Mama zu füttern (für die es natürlich eine Herausforderung ist, die befüllten Löffel irgendwie in ihren Mund zu bekommen um nicht komplett mit Essen beschmissen zu werden) und dann ein paar Löffel für Lasse.
Es ist auch lustig zu beobachten, wie er sich fremden Leuten gegenüber verhält. Er spaziert zum Beispiel frohen Mutes vor uns her, läuft freudig auf eine Brücke und dann kommen ihm doch glatt andere Wanderer entgegen. Diese lächeln das Kind an, Lasse stoppt, guckt entgeistert, seine Gesichtszüge entgleisen, er fängt an zu schreien, dreht auf dem Absatz um und überschlägt sich beim Rückzug. Also geht’s nun mit Vollgas auf allen Vieren zu Mamas Bein, welches dann heftigst umklammert wird. Kaum ist er auf dem Arm, schäkert er mit den fremden Leuten und setzt sein charmantestes Lächeln auf, so dass gerade ältere Damen nur so dahinschmelzen.
Obwohl Lasse immer noch ein wenig Angst vor anderen Kindern hat sind sie zumindest so interessant, dass man sich Ihnen ja ein bisschen nähern kann. Wenn sie jedoch auf ihn reagieren oder ihm etwas geben wollen, gehts sofort wieder zurück. Das Auto bietet dann ein gutes Versteck – er kann sich ein wenig hervorwagen und hinter dem Auto hervorgucken um die Anderen zu beobachten, aber auch schnell wieder zurück um sich zu vergewissern, dass seine Eltern immer noch dort sitzen.
Die Spielplätze sind auch weiterhin ein Highlight, so dass Lasse nun auch beim Rutschen immer mehr Sicherheit gewinnt – mal im Sitzen, mal auf dem Bauch Kopf voran. Ab und zu möchte er auf dem Bauch direkt loslegen, tastet sich heran und merkt dann, dass es ihm wohl doch zu steil ist mit dem Kopf voran. Nur schafft er es nicht immer sich alleine aus dieser misslichen Lage zu befreien und den Rückzug anzutreten, also muss doch wieder eine helfende Hand her um es ein paar Minuten später erneut zu versuchen.
Spielzeugtausch – wenn Lasse gerade irgendetwas in der Hand hat, was man gerade benötigt, sei es eine Tüte, ein Kochlöffel oder eine Packung mit Müsli, muss man ihm im Gegenzug natürlich ein äquivalentes Spielzeug zukommen lassen, denn so ohne weiteres gibt er sein Spielzeug nicht heraus – und er hat einen ziemlich festen Griff.
Auch das Wickeln wird mittlerweile zu einem kleinen Kampf – wenn er gerade nicht will und ihm das Spielzeug nicht passt, welches man ihm gereicht hat, wird es ein Kraftakt… Der momentan best funktionierende Trick ist der mit dem Käse. Lasse mag nämlich Käse über alles. Käse ist besser als Banane, besser als Traube und sowieso besser als alles andere. Es bietet sich entsprechend an, ihn mit einem Stückchen Käse zu locken um das Mittagsgeschäft in Ruhe zu säubern.
Lasse allein zu Haus
Nachdem Lasse nun fleißig alleine herumläuft – mal mehr, mal weniger ausdauernd – ist nichts mehr vor ihm sicher. Es ist schön zu beobachten, wie Lasse seine motorischen Fähigkeiten ständig weiterentwickelt. Fauli-Schlumpf ist nun gar nicht mehr so faul und wenn es mit dem Laufen zu anstrengend wird, geht es auf allen Vieren weiter. Da er nun auch das rückwärtige Treppenabsteigen beherrscht, hat sich hiermit zumindest diese Unfallgefahr deutlich verringert – nicht dass er in seinen Übermut dafür andere Stürze vernachlässigt… Bei schönem Wetter nutzen wir ausgiebig die Spielplätze, die zum Teil extra für die kleineren „Toddler“ ausgelegt sind. Lasse tobt sich dann mit Vorliebe aus, rutscht derzeit die kleinen Rutschen lieber auf dem Bauch kopfwärts hinunter und ist mächtig enttäuscht, wenn er diese nicht direkt wieder hinauf klettern kann, sondern außen herum über die großen Treppenstufen muss.
Die Schränke im Campervan werden nun auch zu jeder Gelegenheit ausgeräumt. Den Sicherungsmechanismus hatte er recht schnell geknackt. Glücklicherweise reicht er einem Gläser und Tassen an. Wenn man also entsprechend schnell reagiert bleibt alles heil. Nichtsdestotrotz gab es nun auch mal ein neues (kindgerechtes ;)) Spielzeug für Lasse, bei dem er diverse Bauklötze auf einen Holzzug aufstecken kann.
Gestern haben wir dann doch mal das Experiment gewagt, Lasse bei einem Babysitter abzugeben, da wir hier in Roturua das riesige Mountainbike-Paradies auskosten wollten. Er hat sich zwar nicht heimisch gefühlt und wollte weder Banane noch Rosinen-Brötchen von „fremden“ Leuten essen, aber er hat sich schickalsergeben damit abgefunden, solange jemand mit ihm spielte oder er getragen wurde. Wir konnten uns so mal einen halben Tag lang im Wald austoben um dann am späten Nachmittag einen schlafenden Lasse im Arm der alten Dame vorzufinden. Anschließend klammerte er sich dann doch an mich, futterte genügsam einen Belohnungskeks und sein verpasstes Mittagessen. So wissen wir zumindest, dass er bei unserer Abwesenheit nicht ausschließlich schreit und wir unser Skivorhaben mit der entsprechenden „Childcare“ in den USA weiter verfolgen können.
Lasses erste Schritte…
…waren natürlich das Highlight der letzten Tage. Schon am Milford Sund unterhielt er uns während der regnerischen Wartezeit im Café mit den ersten zwei selbständigen Tapsern. Während der Wanderung auf dem Kepler Track wurden es in der Hütte am Nachmittag dann schon drei und das mehrmals hintereinander und seit gestern morgen sind wir bereits bei acht Tapsern angekommen, bevor eine Sitzpause eingelegt werden muss 🙂
Auch sonst verbessert er seine Kletterfähigkeit und rutschts rückwärts das Bett oder andere Kanten hinunter. Nur die steile Leiter zur Kinderrutsche in der Bibliothek von Invercargill konnte er nicht bezwingen – da sich schon eine Schlange von Kindern hinter ihm bildete, musste er resigniert aufgeben und die Rutsche von vorne angehen – wenn nur nicht immer so viele andere Kinder im Weg wären…
Die Viertageswanderung hat er auch ohne größere Schwierigkeiten mitgemacht (nachdem wir herausgefunden haben, dass er mit der Regenhülle über der Kraxe schlafen möchte). Im Gegensatz zu mir hat er in der Höhe nachts in seinem Schlafsack bei Temperaturen um den Gefrierpunkt auch nicht gefroren, sondern gemütlich im Matratzenlager neben seinen Eltern geschlummert.
Lasse am Ende der Welt
Da der Flug von Bali nach Sydney Verspätung hatte, hat Lasse sein erstes Schläfchen bereits am Gate im Flughafen abgehalten und aufgrund von einer größeren Anzahl an kleiner Kakerlaken in unserer ersten Ecke dann auch mitten im Durchgang. Der doch relativ kurze Flug verlief ohne nennenswerte Erlebnisse nachdem Lasse endlich auch im Bassinet zur Ruhe gekommen ist. Der zweite Flug – ohne Bassinet – ebenso. Wir waren, ähnlich wie Lasse, auf jeden Fall ziemlich ko, nach der sehr sehr kurzen und unterbrochenen Nacht, so dass die erste Nacht im Campervan etwas turbulenter war und Lasse ausnahmsweise auch bei uns im Bett schlafen durfte. Ansonsten schläft Lasse mit Matte und zusätzlicher Bettdeckenpolsterung auf den 1,5qm freier Fläche in der Küche (zwischen unserem Bett, Kühlschrank, Herd und Spüle) in seinem dicken Daunenschlafsack.
Die Zeitverschiebung von weiteren vier Stunden und die Anreise waren aber bereits nach zwei Tagen vergessen, so dass wir und Lasse wieder den gewohnten Rhythmus aufnahmen. Da ich glücklicherweise alle essentiellen Babysachen im Handgepäck hatte, kamen wir mit Windel- und Milchkauf auch die ersten Tage gut über die Runden. Windeln entsprechen hier übrigens wieder meinen „deutschen“ Vorstellungen, so dass Lasse auch ohne Pampers, die wir bisher nicht gesehen haben, sehr gut auskommt. Die neue Milch schmeckt ihm natürlich auch und auch das Babymüsli, welches er an einem Abend essen durfte, weil das Chilli zu scharf war. Ansonsten ist die Breiauswahl sehr begrenzt, so dass ich froh bin, dass Lasse wieder alles, was wir Abends kochen, mitessen kann.
Mittags (gegen 13:00 Uhr) gibt es Obst – hier neben der obligatorischen Banane natürlich Kiwis 😉 und Brot, Abends (17:30-18:30) wie gesagt alles, was wir im Campervan zubereiten und Morgens neben seiner Flasche Milch (07:30) mit uns Brot oder Porridge (08:30), und zum Geburtstag gab es morgens Pfannkuchen. Nachmittags bekommt er nur ab und zu, sofern wir noch eine bestimmte Fahrstrecke zurücklegen müssen und er knatschig wird, eine Kleinigkeit zur Ablenkung.
Lasse übt sich weiterhin im Stehen, läuft nun mit Schuhen ausgerüstet täglich einige zehn Meter an einer Hand und tobt besonders gerne in den Abendstunden auf dem „frisch“ gebauten Bett in den Kissen herum. Tagsüber schmeißt er natürlich alles, was ihm unter die Hände kommt, durch die Gegend und wenn dabei zuviel Schwung war, fällt er hinterher. Der Van ist zwar nicht gerade groß, aber Lasse hat schon die Rolle aus dem Auto heraus vollbracht – zum Glück nur mit kleiner Schramme am Kopf… Die Kraxe mag er immer noch sehr gerne zum Herausgucken, aber auch zum Schlafen, wobei er bei längeren Wanderungen doppelt und dreifach eingepackt wird, was ihm dann eher weniger passt.
Surfing – Outtakes
Die letzte Woche auf Bali verbrachten wir in der turbulenten und extrem touristischen Surf-Stadt Kuta. Neben den durchaus erfolgreichen Surftagen gammelten wir den ein oder anderen Tag vor uns hin, gingen shoppen um uns mit neuen Marken-T-Shirts, Hosen und Schuhen einzudecken (und Martin hat sich ebenso viele Schuhe gekauft wie ich ;-)) oder bereiteten den Neuseeland-Aufenthalt vor.
Da es hier leider keine richtige Tube zum surfen gab, beschränken wir uns in der Gallerie auf die lustigsten Missgeschicke..
Drei neue Fotos von Lasse finden sich im aktuellen Baby-Beitrag
Ergänzung und letzte Bali-Erkenntnisse
Die Sache mit den Windeln – nachdem wir den größten Supermarkt Balis aufgesucht hatten gab es für Lasses deutschen Babypo auch wieder Komfort-Windeln, die nicht auslaufen oder bei größerer Bewegung ihr Granulat am Hintern kleben lassen – schöne passende, trockene und wohl auch ein wenig atmende Pampers Active Baby. Der rote Wickel-Po war dann auch schnell wieder passé. Unsere Ansprüche an das Babyhöschen sind für hiesige Eltern wahrscheinlich nicht nachzuvollziehen. Viele balinesische Kinder laufen einfach ohne herum. Nachdem die Hose voll ist, wird sie einfach gewechselt und die Lache aufgewischt – wohl ein wenig häufiger am Tag. Ob dadurch die Kinder schneller „trocken“ werden haben wir nicht herausgefunden..
Die wenigen Getreide-Frucht-Breie, die es hier gibt, haben wir alle durch, aber außer dass sie für meinen Geschmack ein wenig süß und künstlich sind, kann ich nicht viel dazu sagen. Steht auch nur indonesisch auf der Packung drauf. Lasse futtert ja sowieso alles, so dass es auch hier keine weiteren Erkenntnisse gibt. Habe in dem großen Supermarkt auch „oat milk“ besorgt – also Haferflocken mit ein wenig Milchpulver; geht auch sehr gut und schmeckt nach meiner Meinung deutlich besser. Gerne verfeinert mit frischen Früchten.
Ansonsten genießt Lasse natürlich auch das sehr komfortable Hotel mit Pool und übt sich täglich im Beckenrand-Springen.
Es ist sogar schon der ein oder andere „Köpper“ drin. Auch der „weite Fußweg“ inkl. Treppen zum Frühstück wird zu Fuß mit Unterstützung gemeistert. Gut, dass also im Neuseeland-Paket auch endlich richtige Schuhe für Lasse dabei sind 😉
Wayan Lasse
Wayan Lasse – so lautet Lasses balinesischer Name, und was soviel bedeutet wie Erstgeborener… und natürlich freuen sich die Leute, wenn wir auf die Frage „What’s your name?“ mit „Wayan Lasse“ antworten.
Die balinesischen Kinder bekommen nämlich erst nach 210 Tagen ihren zweiten Namen, wenn ihr Überleben einigermaßen gesichert ist. Dieser ist nur dem engsten Vertrautenkreis bekannt. Zuvor werden sie nur nach der Reihenfolge der Geburt benannt. Diesen Namen (von eins bis vier, danach geht es von vorne los) behalten sie auch ihr ganzes Leben lang. Den Boden dürfen die Kinder zum ersten Mal nach 105 Tagen berühren, was auch gleichzeitig das erste große Fest darstellt. Trotzdem dürfen die Babys nicht wie Tiere auf dem (unreinen) Boden herumkrabbeln und müssen entsprechend getragen werden.
Weiterhin haben wir gelernt, dass man Babys nicht am Kopf anfassen darf, wegen der noch offenen Fontanelle (maximal an den Wangen, was bei Lasses speckigen Wangen auch gerne gemacht wird – zumindest so lange bis es ihm zu bunt wird). Zudem wird bei den Neugeborenen auf die Fontanelle Reis gelegt…
Die Tradition, nach der Geburt Plazenta, Nabelschnur, Fruchtwasser und Blut im eigenen Garten zu begraben, zu wässern und entsprechende Opfergaben (Blumen, Räucherstabchen, Reis…) dar zu legen, wird durchaus sehr aktiv gelebt. Sie verkörpern Schutzgeister und begleiteten einen Menschen sein Leben lang.
Die Balinesen sind außerdem sehr erstaunt, wenn sie erfahren, dass Lasse nicht mehr gestillt wird. Hier werden die Kinder auch über das zweite Lebensjahr hinaus gestillt, dafür haben sie keinen Schnuller. Lasse wird da manchmal ein wenig kritisch beäugt, wenn er fleißig vor sich hin „schnullt“. Dummerweise geht auch langsam die Kg-Packung französischer Abendmilchbrei aus, und da die Kinder hier entweder gestillt werden und/oder darüber hinaus nur Pulvermilch bekommen, ist die Brei-Auswahl sehr begrenzt. Es gibt auch keine Haferflocken oder ähnliches. Da ich keinen Instant-Hühnchen- und Sprossen-Brei füttern will, habe ich nur eine Mini-Packung Getreide-Frucht-Brei gefunden (die reicht gerade für zwei Portionen). Mal schauen was Lasse zu dem Brei sagt. Da er nicht teurer ist als bei uns werden wir eben eine größerere Packungs-Anzahl kaufen 😉
Lasses und Martins neustes Spiel ist das „Springen“ vom Pool-Rand. Naja, Lasse versucht höchst konzentriert und mit größter Überwindung im Sitzen vom Beckenrand die zweieinhalb Zentimeter Höhe ins Wasser zu rutschen um dann vom Papa aufgefangen zu werden. Martin ist natürlich von Lasses angespannten Gesichtsausdruck begeistert und freut sich, wenn der Kleine zu ihm planscht.