Die letzte Woche auf Bali verbrachten wir in der turbulenten und extrem touristischen Surf-Stadt Kuta. Neben den durchaus erfolgreichen Surftagen gammelten wir den ein oder anderen Tag vor uns hin, gingen shoppen um uns mit neuen Marken-T-Shirts, Hosen und Schuhen einzudecken (und Martin hat sich ebenso viele Schuhe gekauft wie ich ;-)) oder bereiteten den Neuseeland-Aufenthalt vor.
Da es hier leider keine richtige Tube zum surfen gab, beschränken wir uns in der Gallerie auf die lustigsten Missgeschicke..
Drei neue Fotos von Lasse finden sich im aktuellen Baby-Beitrag
Kategorie-Archiv: Bali
Büffelrennen
Das nächste Highlight, welches wir unbedingt auf Bali mitnehmen wollten, sind die im Sommer nach der Reisernte stattfindenden Wasserbüffelrennen (Makepung). Alle zwei Wochen finden Sonntags Wettkämpfe in der Gegend von Negara statt. Zufälligerweise trafen wir in diesem absolut untouristischen Ort (haben kaum eine Unterkunft gefunden) einen Lehrer, der seine Deutschkenntnisse aufbessern wollte und uns auf seinem Moped mit in sein Dorf und zum nahegelegenen Rennen brachte. Alleine hätten wir wahrscheinlich nicht mal die richtigen Felder gefunden.
Das Rennen begann morgens in aller Frühe. Ein zweirädriger einfacher Holzkarren wird mit Jockey von zwei Büffeln gezogen. Die mächtigen Tiere werden eigens zu diesem Zweck gezüchtet und müssen keine Feldarbeit verrichten. Die Köpfe der Tiere werden hübsch verziert, die Hörner bemalt und mit Glocken behangen. Die Büffel donnern dann mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit auf einem Feldweg um die Reisfelder entlang. Es staubt und poltert und man hat Bedenken, dass Wagen und Deichsel der Belastung nicht standhalten. Die Rennstrecke selbst ist ca 3km lang und so schmal, dass nur ein Karren Platz hat, wobei immer zwei Wagen mit 10m Abstand starten. Gewinner ist nicht unbedingt der Schnellste, da auch Eleganz und Aussehen bewertet werden.
Berge und Meer
Nach der Woche in Ubud wollten wir das Touristen-Gedränge hinter uns lassen und sind für sechs Tage in das Bergdorf Munduk gefahren. Der Ort selbst war dann voller Französischer und Holländischen Wandergruppen.. Aber sobald man die Durchgangsstraße verließ war man schnell auf den vielen kleinen Pfaden ganz allein. Ohne einheimischen Führer würde man sich da auch schnell verlaufen, doch zum Glück fanden wir im Netz ein paar gute GPS-Tracks, denen wir wunderbar folgen konnten. Die ganze Gegend ist mit Kaffee, Kakao, Nelken und Mandarinen bebaut, so dass man die meiste Zeit durch Plantagen wandert. Außerdem sahen wir viele schöne Wasserfälle und den größten Banyan-Baum Balis. Der ist so riesig, dass man durch sein Wurzelgeflecht hindurchklettern kann. Als wir uns einmal doch ein bisschen verlaufen hatten, kamen wir zufälligerweise an eine Hütte im Wald, bei der eine Großfamilie gerade dabei war, ein Fest mit Spanferkel vorzubereiten. Dieses sogenannte Babi Guling bekommt man auch in vielen Garküchen, jetzt wurden wir herangewinkt und konnten bei Ingwertee und Kuchen dem Treiben und der Zubereitung zusehen.
Nach den ersten drei Tagen wechselten wir das Quartier und bezogen eine ganz einsam mitten im Dschungel gelegene Hütte. Kein Strom, aber immerhin warmes Wasser und ein wunderbarer Ausblick vom Balkon über „unsere“ Plantagen waren inbegriffen. Morgens und Abends kamen ein paar Jungs, die uns Essen kochten und die Petroleumlampen oder das Lagerfeuer entzündeten. Ein sehr komfortables Outdoor-Leben. Auf den Streifzügen durch die Umgebung konnten wir sogar unter unserem eigenen Wasserfall duschen 🙂
Nachts wurde es da oben auch angenehme 15°C kühl, so dass Lasses schöner Daunenschlafsack wieder zum Einsatz kam.
Nach diesem kleinen Abenteuer sind wir inzwischen an der Küste ganz im Norden gelandet. Wir haben ein Zimmer in einem kleinen Fischerdorf, wo wir jeden Abend den Sonnenuntergang am Strand genießen können. Es ist hier auch deutlich heißer, so dass wir die natürlichen heißen Quellen in der Umgebung lieber nur ganz früh Morgens besucht haben 😉
Gestern war hier eine Regatta der lokalen Fischerboote. Das sind schmale Boote mit zwei Auslegern aus Bambus und einem großen Segel aus Plastikfolie. Zum Richtungswechsel wird immer gehalst, wobei der Baum und die Schot vor dem Mast entlang auf die neue Seite gebracht werden.
Der Gebrauch des Familien-Motorrollers ist inzwischen zur Routine geworden, auch wenn wir uns heute mal mit dem Fahrrad aufgemacht haben, in einem größeren Supermarkt einkaufen zu gehen.
Morgen fahren wir schon wieder weiter, um am Wochenende in Negara den berühmten Ochsenrennen beizuwohnen. Wer will, kann ja schonmal googlen, wie das dann aussieht – oder natürlich auf unsere Fotos warten 🙂
Kleines Quiz
Auf Bali
Mittlerweile sind wir auf Bali angekommen. Die erste Woche verbringen wir in Ubud, ein Ort, der für sein Kunsthandwerk bekannt ist. Zunächst waren wir vom Klima und den Touristen-Horden, die die Straßen bevölkern, etwas erschlagen. Nach etwas Akklimatisierung bewegen wir uns hier aber zwischen Mofas, Händlern, Touristen und Hunden nun schon deutlich sicherer.
Inzwischen haben wir den ein oder anderen Tempel angesehen, von denen es hier wirklich sehr viele gibt. Direkt hinter unserem Quartier kann man auf einem kleinen Pfad durch die Reisterrassen wandern, die von Reihern bevölkert und von Palmen gesäumt sind. Etwas oberhalb der Stadt ist da auch die Luft deutlich angenehmer. Bei einer Wanderung, die auch im Reiseführer empfohlen wird, stand nach einer steilen Kletterei in ein Flusstal plötzlich eine Tante an einem Tor. Es sei ihr Privatgrund und zum Weitergehen sollten wir 100.000 Rupien zahlen. Alle Preise sind hier zwar verhandelbar, und man zahlt üblicherweise selten mehr als die Hälfte des zuerst genannten Preises, aber 100.000 ist in etwa der Gegenwert eines Abendessens für zwei incl. Getränken :-O Also stiegen wir schwitzend wieder auf und fragten uns ein paar hundert Meter weiter so lange durch, bis wir einen tollen, bequemen und vor allem freien Weg fanden. Auch an anderer Stelle stellten wir fest, dass die Empfehlungen aus dem Lonely Planet hoffnungslos überlaufen sind und gnadenlos ausgeschlachtet werden…
Am Stadtrand gibt es dann einen kleinen Wald, der von Affen bevölkert wird. Wenn man Bananen oder Nüsse bei sich hat, zögern sie auch nicht, einem auf den Kopf zu klettern. Unser Sohn kann aber auch schon selbstständig wie die Affenbabys seine Bananen öffnen und verspeisen (sonst kann er aber nichts von dem, was die Affenbabys können…).
Vor jedem Haus und natürlich auch an den Tempeln werden täglich kleine Opfer auf geflochtenen Bananenblättern mit Räucherstäbchen abgelegt. Wenn man durch die Straßen geht, muss man aufpassen, dass man nicht drauftritt. Auch Statuen werden gerne beopfert oder mit Blumen geschmückt.
Nach ein paar kleineren Wanderungen und Spaziergängen in der Umgebung haben wir uns gestern dann mal für 4€ einen Roller geliehen und uns in den Linksverkehr gestürzt. Wie die Einheimischen natürlich mit der ganzen Familie auf einem Roller 🙂
Insgesamt ist hier vieles für Europäer sehr günstig, so dass bei uns frisch gepresste Fruchtsäfte und Lassis an der Tagesordnung sind. Als lokale Spezialitäten gibt es hier Spanferkel und 24h geräucherte Ente. Die Spanferkelkruste haben wir gestern an einem sehr einheimischen/fragwürdigen Essenstand ausprobiert. Da war alles so höllisch scharf (damit es in dem Klima nicht schlecht wird), dass nichtmal Lasse was abbekommen hat 🙂 Die Ente muss man vorbestellen, was wir für heute Abend mal getan haben. Ansonsten gefällt uns das Essen mit Satay oder gebratenen Nudeln sehr gut.
Morgen fahren wir weiter in den Norden nach Munduk. Das liegt in den Bergen, wo es hoffentlich merklich kühler sein wird 😉