Kategorie-Archiv: Neuseeland

Strände und Meer

Bevor wir die Freizeit-Spaß-Stadt Rotorua nach 4 Tagen wieder verließen, ließ sich Jule noch den Berg runterkugeln. Das Vergnügen nennt sich Zorbing und wurde hier erfunden. Man kommt also entweder angeschnallt oder einfach mit einem Schwung Wasser zusammen in eine große Gummikugel und dann rollt man damit bergab. Von hier aus fuhren wir die Coromandel Halbinsel entlang, die zwar landschaftlich sehr hübsch, aber uns irgendwie auch ein bisschen langweilig war. Vielleicht sind wir aber nach 2,5 Monaten im Land auch einfach ein bisschen gesättigt, was das angeht. Immerhin gab es hier noch den berühmten Hot Water Beach – ein Stück Strand, an dem ein heißer Fluss ins Meer fließt. Wenn man sich im Sand ein Loch gräbt, dann erhält man einen schön warmen Pool. Wir also geschwind gebuddelt und schon bald saßen wir im angenehm warmen Element. Was wir nicht auf der Rechnung hatten, war die unberechenbare See. Die hatte nämlich nach ca. 10 Minuten die Idee, mal ein paar höhere Wellen zu schicken, obwohl Ebbe war. Also wurde unser schönes Plantschbecken von einem Mini-Tsunami dahingerafft, der Sohnemann bis über den Kopf stieg. Auf dem Foto in der Galerie kann man sehen, wie es vorher aussah als der Pool noch intakt war, und wie das Wasser am Strand dampft.
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Nach diesem Erlebnis erklärten wir die Hot-Pools-Saison für beendet – auch weil es draußen immer wärmer wurde. Hatten wir uns auf der Südinsel morgens früh bei 3°C im Camper noch nach einem heißen Bad gesehnt, ist der Spaß nur noch klein, wenn die Sonne von oben brennt. Wir fuhren also weiter an Auckland vorbei die Ostküste hoch. Hier reiht sich ein Traumstrand an den anderen und Lasse konnte sich überall im Sand austoben. Interessant ist dabei, dass die Luft selten wärmer als 20°C wird, aber die Sonne so stark vom Himmel brät, dass man es ohne Schatten nicht lange aushält. Ganz weit oben auf der Karikari-Halbinsel fanden wir dann eine Süßwasser-Lagune direkt hinterm Strand, wo wir gleich ein paar Tage blieben. Hier kam dann auch endlich mal wieder Wind auf, so dass wir uns Kitematerial leihen und zwei Tage kiten konnten. Lasse ist auch schon sehr interessiert an dem Krempel und hat erstmal fleißig die Leinen vertüdelt 🙂
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Nach diesem Spaß mussten wir langsam an die Rückfahrt denken, denn die letzten vier Tage auf Neuseeland waren angebrochen. Gestern haben wir mal das ganze Auto ausgeladen, Sachen aussortiert und einen Großteil gepackt. Morgen früh geht dann auch schon unser Flieger nach Honolulu auf Hawaii.

Bis dahin, hier die neuesten Sommer-Fotos:

Vulkane

Inzwischen sind wir schon fast zwei Wochen auf der Nordinsel. Man merkt schon, dass hier 3/4 der Einwohner des Landes wohnen. Dennoch haben wir fast immer einen schicken Platz für die Nacht finden können. Auf Neuseeland darf man nämlich überall bleiben, wo es nicht explizit verboten ist.
Auf dem Weg zu den Vulkanen machten wir noch einen kurzen Abstecher zu einem Ort, wo wieder so riesige kreisrunde Steine rumliegen. Die sind genauso entstanden, wie die am Boulder Beach in Moeraki, aber offensichtlich keinem bekannt, denn wir waren bis auf einige Schafe dort ganz alleine. Hier liegen die Felsen nicht im Wasser sondern mitten im Wald und sind alle ganz moosig.
Nicht weit danach kam dann schon der aktive Vulkan Mt Ruapehu in Sicht. Im Winter sind an den Flanken rundherum drei Skigebiete – die Saison hatte hier aber schon Anfang Oktober aufgehört. Eigentlich wollten wir ihn auch besteigen und uns dafür ein Stück des Weges mit dem Sessellift hochfahren lassen. Aber die Lifte sind zwischen Winter- und Sommersaison gerade geschlossen. Also wanderten wir am Fuß des großen Berges, um uns auf das nächste Abenteuer vorzubereiten: Das „Tongariro Alpine Crossing“. Das ist eine Tageswanderung über den zweiten aktiven Vulkan der Insel, den Mt Tongariro (letzter Ausbruch 2012). Wir wollten uns den Shuttlebus vom Ende der Wanderung ersparen und planten daher, bis oben zu steigen und dann wieder zurück zu gehen. Dann passten wir noch den Start der Wanderung dem Wetterbericht an, suchten den schönsten Tag der Woche für unser alpines Vorhaben aus und übernachteten am Fuss des Berges.

Mount Tongariro

Mount Tongariro raucht noch nach seinem letzten Ausbruch

Am nächsten Morgen hatte es geschneit und alles war wolkenverhangen… Zudem fuhr ab 6:30h ein Bus nach dem anderen vor und lud seine Ladung auf dem Weg ab. Und wir packten Lasse dick ein und gingen schnellen Schrittes los. Auf dem anstrengenden Aufstieg, der mit 4h veranschlagt war, überholten wir so geschätzt hundert Leute. Sehr schick ging es dann durch einen großen Kraterboden und dann weiter bis zu Seen in leuchtenden Blautönen, an denen teilweise das Wasser kochte, und wo es nach Schwefel roch. Nach nur 3h waren wir da – und froren bei der Mittagspause ziemlich, denn es war eisig kalt. Lasse bekam ein wenig Auslauf um sich die Beine zu vertreten, und immerhin kam nun für kurze Abschnitte auch ein wenig die Sonne raus. Lange hielten wir es aber hier oben nicht aus und machten uns wieder auf den Abstieg. Vorbei an Mordor und dem Mt. Doom, dem Schicksalsberg aus dem Herr der Ringe Film. Leider hielt sich dieser Bilderbuchvulkan seit Tagen in Wolken verhüllt und wir bekamen ihn nur ganz kurz einmal vollständig zu sehen. Je tiefer wir kamen, desto wärmer wurde es und wieder fast unten angekommen trafen wir überraschenderweise auf einen alten Bekannten – einen Kanadier, dem wir vor Wochen auf dem Kepler-Track begegnet waren 🙂
Von hier fuhren wir weiter nach Taupo – und zu unserem Ärger war der nächste Tag so strahlend sonnig und klar, wie wir es uns für unsere Wanderung gewünscht hätten… Grummel… Hier fängt aber jetzt eine geothermisch sehr aktive Zone an. Überall dampft die Erde und man findet heiße Flüsse und Teiche zum Baden überall am Weg. Los ging es direkt im „Spa Park“ in Taupo, wo ein Fluss mit Wasserfall angenehme 41°C hat. Außerdem hat die Umgegend eine Reihe vulkanischer Attraktionen, die man für Eintritt besichtigen kann. Da gibt es dann Geysire, Schlammvulkane, Sinterterrassen, und Ablagerungen in den buntesten Regenbogenfarben. Dazu habe ich mal eine extra Fotogallerie angehängt.

Baden im Thermalfluss

Baden im Thermalfluss

Direkt vor der Tür von einem solchen Park gab es wieder einen heißen Wasserfall und ein Stück die Straße runter schon den nächsten heißen Fluss. Da wir nicht dreimal am Tag heiß baden wollten, sind wir nicht in allen gewesen, sondern haben uns die Sahnestücke herausgepickt. Auch viele Unterkünfte haben hier ihre eigenen Thermalpools – so hatten wir in Waikite einen Campingplatz, bei dem ein Thermalbad mit 5 Pools im Preis mit drin war. Alles gespeist von einer heißen Quelle, die in einem kochenden Fluss daran vorbei fließt.
Mittlerweile sind wir in Rotorua angekommen, ein Ort, in dem es permanent nach Schwefel riecht. Hier gibt es ein großes Mountainbike-Paradies mit ca. 140km angelegter Trails. Nachdem wir noch einen Laden gefunden hatten, der Yetis*) verleiht, musste ich hier fahren. Durch Zufall fanden wir jemanden, der für 5 Stunden auf Lasse aufpasste (hier Neues über Sohnemann), während Jule und ich einen Teil der tollen Strecken erkunden konnten. Passend zwischen kräftigen Schauern am Morgen und starkem Dauerregen danach 🙂
Und da es jetzt immernoch regnet, haben wir Zeit, den Blog zu aktualisieren, damit Ihr was Neues lesen könnt.

*)Martin Lieblings-Mountainbike-Marke


Vulkanische Farbenspiele:

Auf nach Norden

Wir verabschieden uns nun von der Südinsel und setzen nach Norden über.
Doch zunächst gibt noch ein paar Fotos von der letzten Woche im Süden. Es fing mit einem Besuch in Kaikoura an, wo man auf schaukelnden Booten Wale und Delphine besuchen kann. Wenn man mag, kann man auch zu ihnen ins Wasser. Da die auf hohe See keine Babies mitnehmen, blieb ich mit Lasse an Land, während Jule sich zum Delphinschwimmen begab. Bei tollem Wetter hat die Tour dann auch tatsächlich großen Erfolg gehabt.
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Nach diesem Erlebnis machten wir uns über den Lewis Pass noch ein letztes Mal an die Westküste auf, um das Oparara Basin nördlich von Westport zu besuchen. Hier wartete eine eindrucksvolle Karstlandschaft auf uns. Mit natürlichen Felsbrücken über Flüsse und natürlich auch wieder Höhlen. Ein Wanderweg führt sogar ein paar hundert Meter wieder durch eine Höhle hindurch, und man wird am Anfang gewarnt, dass man pro Nase zwei Taschenlampen und einen Helm mitnehmen sollte. Wir haben jeder nur eine Lampe und keinen Helm – dafür aber Lasse in der Kraxe 😉
Mit ein bisschen Bücken und teilweise auf den Knien kamen wir an einem unterirdischen Wasserfall vorbei und sahen auch wieder Glühwürmchen, bevor wir am anderen Ende wieder ans Tageslicht kamen.
Auf dem Rückweg von diesem schönen Ort kamen wir noch an zwei „Inclines“ vorbei. Da wurde Anfang des letzten Jahrhunderts Kohle per Schwerkraft über 500hm vom Berg ans Meer befördert. Die Überbleibsel dieser schrägen Lorenbahnen sind noch da und Lasse wollte gleich mal mitfahren.
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Nach diesem Abenteuer ließen wir nun die Südinsel hinter uns. Wir fuhren durch die Sunde bis nach Picton, wo die Fähre nach Wellington übersetzt. Bei Sturm und Regen ging die Überfahrt recht fix, so dass wir am Nachmittag etwas hatten, was es auf der ganzen Südinsel nicht gibt: Stau.
Wir sind gespannt, was uns hier sonst so erwartet.

Quiz #2

Hallo zusammen,

auf vielfachen Wunsch hier nochmal ein kleines Quiz.
Speziell für Meeresbiologen 🙂
Bei einem Spaziergang an der Küste kamen uns folgende Gegenstände unter.
Worum handelt es sich hier?
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Das erste glauben wir selbst zu wissen, das zweite haben wir noch nie gesehen (und es kommt nicht einzeln vor wie auf dem Foto, sondern liegt in rauhen Mengen herum…)
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Halbzeit

Die Hälfte unserer Reise ist um, und das Bergfest haben wir gestern am Ausgangspunkt unseres Neuseeland-Aufenthaltes gefeiert. Um allerdings wieder nach Christchurch zurück zu kommen, haben wir uns von der Südspitze der Insel langsam wieder nach Norden vorgearbeitet.

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Am Lake Pukaki


Zunächst sind wir nach Osten die Catlins Küste entlang gefahren. Ein sehr abseits gelegener Landstrich, der dafür von um so mehr Tieren bewohnt wird. Gleich am ersten Strand stieg da ein Seelöwe vor uns aus dem Wasser, und auch Robben sonnen sich auf vielen Felsen. Wir wollten nun auch gerne Pinguine sehen, aber die zeigen sich nur bei Sonnenauf- oder Untergang, wenn sie zum Fischen aufs Meer schwimmen oder Abends nach Hause an den Strand kommen. Außerdem sind es recht scheue Gesellen, die sich nicht trauen, wenn Menschen am Strand sind. Deswegen sind an den Pinguin-Plätzen immer Beobachtungshütten – leider in Foto-unfreundlicher Entfernung… Also hatten wir hier vorerst kein Glück und sind ins Landesinnere gefahren, wo Goldsucher einen ganzen Landstrich umgegraben haben. Die Eisenbahn, die früher die Goldgräberstädte anfuhr, ist heute rückgebaut und ein hübscher Radweg, der über die alten Viadukte und durch Tunnels führt. Man kann die 150km des „Central Otago Rail Trail“ in mehreren Tagen radeln. Wir suchten uns jedoch nur das schönste Stück heraus und liehen uns für einen Tag zwei Räder und einen Anhänger. Der war leider nicht so komfortabel gefedert wie zu Hause, aber Lasse wusste sich nach kurzer Zeit einzurichten.
Nach diesem Ausflug versuchten wir am Meer zurück unser Pinguin-Glück erneut und standen um 6 Uhr vor Sonnenaufgang auf. Draußen war noch alles mit Raureif überzogen, als wir mit Kamera und heißem Tee ausgerüstet am Beobachtungspunkt am Strand ankamen. Und da waren die kleinen Racker, die einer nach dem anderen von ihren Nestern ins Wasser watschelten. In der Morgensonne räkelten sich dabei auch wieder ein paar Robben am Strand.

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Lasse am Boulder Beach


Am „Boulder Beach“ liegen eine ganze Menge kugelrunder Felsen am Strand. Die haben sich vor sehr langer Zeit am Meeresboden irgendwie gebildet, sind dann einsedimentiert und kommen jetzt, nachdem sich der Boden über den Meeresspiegel gehoben hat, aus der sandigen Steilküste nach und nach wieder zum Vorschein. Eine ausgedehnte Fotosession an diesem Ort später, bogen wir schon wieder ins Landesinnere ab, um dem höchsten Berg der Insel einen Besuch abzustatten. Von großen Gletschern umgeben, die regelmäßig spektakulär abbrechen, hatten wir mit 0°C im Camper unsere bisher kälteste Nacht und am Morgen spektakuläre Blicke auf die umgebenden Berge und vom Schmelzwasser türkisfarben leuchtende Seen.
Tja, und nun sind wir auf dem Weg nach Norden wieder in Christchurch vorbeigekommen und schaukeln gerade durch einen kräftigen Sturm (bei dem immerhin die Sonne scheint) die Küste entlang.

Guckt Euch die Fotos an:

Fjordland

Die Neuseeländische Ski-Saison ist in den letzten Zügen. Und so gibt es in den Läden von Queenstown viele Ausverkaufsangebote. Wir konnten widerstehen und sind zu Fuß zu einem weiteren sehenswerten Gletscher gewandert, der sogar vor unseren Augen ein großes Stück abbrechen ließ. Auch abgebrochen ist eine Krone in Martins Gebiss, so dass wir auch noch einen Zahnarzt besucht haben.
Doch zunächst mussten wir da erstmal hin kommen, und der einzige Pass (der Haast Pass) hinter dem Fox-Gletscher war nach einem Erdrutsch schon seit dem 10. September gesperrt. Wir hatten großes Glück, dass er einen halben Tag geöffnet wurde, just als wir dort ankamen.
Dann ging es weiter in den Milford Sund, der eigentlich gar kein Sund ist, sondern ein Fjord. Nach guten 100km und einem finsteren und steilen Tunnel auf der einzigen Straße dorthin, empfing uns trübes Regenwetter. Zum Glück hielten wir es einige Zeit aus, denn am Nachmittag riss überraschend der Himmel auf. Wir entschlossen uns spontan, eine Bootsfahrt zu buchen und konnten die imposante Landschaft und auch eine Robbenkolonie vom Wasser aus bewundern.
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Die lange Strecke wieder zurück wollten wir das Auto dann auch mal stehen lassen, und haben uns auf den viertägigen Kepler-Track begeben. Vorher noch schnell einen Gaskocher und Verpflegung gekauft, und schon ging es auf die erste Etappe, die mit 1000 Höhenmetern auch über die Buschgrenze führt. Der zweite Tag sollte eine imposante Grat- und Gipfelwanderung sein. War es auch, doch leider steckten wir so in den Wolken, dass wir davon nicht viel mitbekamen 🙁 Was wir mitbekamen, waren eine ganze Reihe von Schneefeldern, die zu überqueren waren und das Eis, das sich über Nacht an den Gräsern am Weg gebildet hatte… Und wir hatten Gesellschaft von den neugierigen Keas – das sind so eine Art Berg-Papageien.
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Weiter ging es zwei Tage durch Mooswald und Busch, bis die Zivilisation uns wieder hatte. Die Hütten auf dem Weg sind ab Ende Oktober bewirtschaftet, aber im Winter dennoch offen, so dass man ein Matratzenlager und einen Holzofen vorfindet und vor den Sandflies geschützt ist.
Auf dem Weg nach Süden kamen wir noch an einem Höhlensystem vorbei, das man 300m lang erkunden konnte. Wir bastelten uns aus zwei Tüchern einen Lasse-Sitz, mit dem man auch krabbeln und kriechen konnte und erkundeten die Unterwelt, bis wir an einen unterirdischen Teich kamen, den wir dann mit angebundenem Lasse doch nicht durchschwimmen wollten. Also ging es den ganzen Weg mit Kletter- und Kriechpassagen wieder zurück zum Eingang. Sehr schick waren die vielen Glühwürmchen in der Höhle, die im Gegensatz zu unseren leuchtenden Käfern gleichen Namens auch wirklich Würmchen sind. Sie lassen von ihrem Sitzplatz aus Klebefäden hinunter, um darin Insekten zu fangen.
Wieder am Tageslicht und einen Fönsturm später haben wir in Invercargill unsere Vorräte aufgefüllt und wollen an den vorhergesagten nächsten sonnigen Tagen Seelöwen und Pinguine suchen gehen.

80 Tage

In 80 Tagen um die Welt. Naja, zumindest halb rum sind wir heute nach 80 Reisetagen schon. Mehr als zwei Wochen sind wir nun schon auf Neuseeland und Lasse konnte gestern seinen ersten Geburtstag feiern. Doch fangen wir mal vorne an:
Nach vier Wochen Bali fing die Insel allmählich an, uns zu heiß, zu laut und zu dreckig zu werden. Wir hatten ausgiebig alle Surfer- und sonstigen Läden von Kuta beshoppt und flogen nun mit etwas Verspätung kurz nach Mitternacht über Sydney nach Christchurch auf Neuseelands Südinsel. Gegen Mittag lokaler Zeit landeten wir direkt neben ein paar Schafherden. Leider nicht unser Gepäck, auf das wir am Band vergeblich warteten. Nunja, kann ja vorkommen, dachten wir uns; wegen des verspäteten Fluges war in Sydney nur 1 Stunde Zeit zum Umladen gewesen. Wir gaben eine Verlustmeldung ab und hinterließen unsere Telefonnummer. Auf ging es dann, unseren Campervan zu übernehmen. Dort wartete auch schon unser Paket auf uns, das wir uns selbst mit warmen Klamotten, bequemen Schuhen, etc. geschickt hatten. Wir bekamen noch ein Navi, extra Bettzeug für Lasse, eine kurze Einweisung und los ging es.
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Naja, fast. Denn unser Gepäck hatte sich noch nicht gemeldet, so dass wir vorerst in Christchurch blieben und zunächst Vorräte einkauften. Dann fanden auch wir schnell einen hübschen Platz an der Küste zum Übernachten. Zum Glück hatten wir Lasses Daunenschlafsack im Handgepäck gehabt, denn die Nacht wurde mit 3°C richtig schön frisch nach den 27°C auf Bali. Nun folgten ein paar Tage, in denen wir regelmäßig bei der Fluggesellschaft anriefen, um immer wieder zu erfahren, dass es keinerlei Information über unser Gepäck gäbe. Am dritten Tag hatten wir uns an den Gedanken gewöhnt, dass damit eigentlich unsere gesamte Habe mitsamt einem teuren Fotoobjektiv verschwunden wäre. Lasses Kraxe war damit auch weg und wir überlegten, was wir alles neu beschaffen müssten. Inzwischen waren wir auf der Banks Halbinsel angekommen und hatten auch ein paar schicke Lagerplätze gefunden (und die Erfahrung gemacht, dass die schönsten Aussichten immer mit viel Sturm in der Nacht verbunden sind), da kam am dritten Tag der Anruf, dass unser Gepäck da wäre und wo es denn hingebracht werden sollte. 😀
Jetzt konnte die Zeit auf Neuseeland erst richtig beginnen. Wir drehten eine schöne Runde um die ganze Halbinsel und erlebten unter anderem einen starken Fönsturm der mit 20°C in der Nacht an unserem Wagen riss. Dann fuhren wir in die Berge, wo wir morgens Eis auf der Scheibe hatten, und an idyllischen Seen campierten. Eine Höhlenwanderung entlang eines unterirdischen Flusses mussten wir leider auf später verschieben, da der Wasserstand deutlich zu hoch war. Inzwischen sind wir an der feuchten Westküste angekommen, wo Regenwald auf Gletschereis trifft. Nach ein paar grandiosen Tagen an den Gletschern ist jetzt erstmal Regen angesagt…
In den Goldgräberstädten unterwegs haben wir leider keinen Nugget gefunden, der uns die Reise finanzieren könnte, dafür konnten wir uns aber selbst einen Pool an einer heißen Quelle ausheben, und das 36°C warme Wasser genießen. Die zweitägige Wanderung zu weiteren heißen Quellen mussten wir gestern spontan absagen, da die Wettervorhersage doch zu schlecht war. Und leider gibt es hier im Westen auch sehr viele nervige Sandflies, die einen draußen anfallen wollen. Lange Kleidung und unser DEET helfen aber recht gut.
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In den nächsten Tagen geht es nun weiter über Queenstown in die Fjorde, bevor sich mit dem Sommer die Mückensituation hier weiter verschärft.