Wie inzwischen ja bekannt sein dürfte, ist man zu den beiden Feiertagswochen im Jahr besser nicht in China. Also hatten wir über den chinesischen Nationalfeiertag (1.10.) eine Reise nach Japan geplant.
Dort im Süden von Okinawa sollte es schön warm sein und windig noch obendrein. Dazu kommt noch, dass der Flug von Shanghai nur ca. 2 Stunden dauert. Von Okinawa selbst brachte uns dann noch ein kleiner Hüpfer bis auf die Insel Miyakojima. In Okinawa am Flughafen wurde man direkt an Hawaii erinnert. Die Angestellten trugen Blumenhemden und im Gegensatz zu China waren alle extrem zuvorkommend, und checkten unser Über- und Kitegepäck problemlos in die kleine Maschine ein.
Vor Ort angekommen erhielten wir einen Mietwagen. Zunächst hatten wir Bedenken gehabt, wie wir unsere 2 großen Kitebags, 2 Reisetaschen und die extra Tasche mit dem SUP in einen günstigen Mietwagen reinkriegen sollten. Aber zum Glück war das Fahrzeug eins der praktischen japanischen Box-Cars, die bei kubischer Form den Innenraum ideal ausnutzen. Alles passte in den Subaru rein und wir fuhren zu unserem Gasthaus, das mit einer angeschlossenen Kiteschule ein guter Ausgangspunkt zu sein versprach.
Wie geplant war es sehr tropisch warm (genau genommen eigentlich zu heiß), so dass man getrost den ganzen Tag im Meer verbringen konnte, ohne kalt zu werden. Wassertemperatur: 28°C
Leider bekamen wir trotz Eincremen gleich am ersten Tag alle einen leichten Sonnenbrand, während wir uns am Strand vergnügten…
Nach zwei ruhigen Tagen kam dann auch der ersehnte Wind auf. Zunächst in Form eines Taifuns, der in einiger Entfernung vorbeizog und ein wenig Regen, aber auch viel Wind mit sich brachte.
Wir verbrachten die kommenden Tage also mit Kiten, Baden, Schnorcheln und Paddeln – und wenn der Wind aus war, erkundeten wir den Rest der malerischen Strände oder das Inselinnere.
Zum Beispiel gibt es auf Miyakojima ein deutsches Kulturzentrum. Eingerichtet von einer Gruppe deutscher Seeleute, die im 19 Jahrhundert vor der Küste Schiffbruch erlitten hatte und von der Inselbevölkerung gerettet worden war. Wir spazierten also die Gerhard Schröder Straße entlang und betrachteten bei Blasmusik die „deutsche“ Architektur. Auch Diddel-Postkarten gab es zu kaufen – gibt es die überhaupt in Deutschland noch?
Das Kiterevier war hervorragend. Zwei große Flachwassergebiete, die bis auf uns und die Kiteschule menschenleer waren. Bei Ebbe wurde das Wasser so flach, dass Lasse überall stehen konnte, und wir ihn guten Gewissens auf dem Kiteboard mitnehmen konnten 🙂
Wenn er nicht mit den SUP oder dem Kite mitfuhr, konnte er gar nicht genug davon kriegen, in den Wellen am Ufer zu plantschen.
Ich fand die vielen Einsiedlerkrebse am Strand interessant, die sich in den hübschesten Schneckenhäusern häuslich eingerichtet hatten. Nur Lasse fand die Krebse und Krabben unheimlich, und als er einmal einen Strandweg alleine entlang ging, traf er auf ein mehr als faustgroßes Exemplar, dass ihm den Schreck seines Lebens einflößte.
Nach 10 Tagen waren wir schön urlaubsgebräunt, hatten mit allen mitgebrachten Kitegrößen gesurft und kannten den einzigen größeren Supermarkt der Insel auswendig (die Sushi-Auswahl war hervorragend).
Also konnten wir die schöne Insel zurücklassen, um in das herbstliche China zurückzukehren.
Fotos wie immer in der Galerie:
Ihr wart direkt am Spot ?
Hast du eine Empfehlung welche Unterkunft dort gut gelegen ist? Warum hast du dich gerade für Miyakojima entschieden? hast du auch die anderen Spots besucht?
Ist ein Mietauto notwendig? oder reicht es auch für einen Teil des Aufenthaltes?
Ja, in Miyakojima.
Zentral gelegen ist das M-Air. Hostel-ähnliches Guesthouse. Die Insel ist empfehlenswert, weil es für alle Windrichtungen top Spots gibt und das Preisniveau vergleichsweise gut ist. Wir waren an allen dieser Insel. Dafür ist ein Mietwagen empfehlenswert – und nicht teuer.
Zum den zwei Homespots vom M-Air kann man zur Not auch mit dem Rad fahren (oder sich mitnehmen lassen). Flexibler ist der Wagen.