Mittlerweile sind wir auf Hokaido angekommen und haben die erste Nacht mit traumhaften Ausblick aufs Meer und Hakodate verbracht. Da wir gerade eine Toyota Werkstatt aufsuchen mussten, nutze ich die Zeit um ein paar Zeilen über die letzten Tage zu verfassen… Aber zuerst zur Werkstatt: nachdem wir heute früh unser hübsches Plätzchen verlassen haben, haben wir den „Morning Market“ oder Fischmarkt in Hakodate besucht (jedoch ohne Muscheln oder Sepia in allen Variationen zu probieren – und auch die Furano Melone (zwei Melonen für umgerechnet 80€) war uns zu teuer.
Anschließend wollten wir weiter nach Norden und haben auf dem Weg zu einem Geysir Park auf vermeintlich ebener Strecke ein doch sehr starkes Aufschwingen des Vans festgestellt – wir witzelten zuerst über die Straßenqualität, stellten jedoch schnell fest, dass es sich eher um ein Fahrzeugproblem handelt. Also haben wir am Park angekommen das Office des CamperVan Verleihs kontaktiert. Zwischen Geysir gucken und Essen (Gemüse, dünne Fleischscheiben, Eier und Baozi) im heißen Dampf zubereiten (an extra dafür vorgesehenen Stellen)
telefonierten wir immer wieder um das weitere Vorgehen (welche Werkstatt etc.) zu besprechen, so dass wir mittlerweile in der Werkstatt sind und der Mechaniker zwei neue Dämpfer für die hintere Achse besorgen muss (beide „abgerissen“/Ermüdungsbruch…) Aber bis hierher hat uns unser großes Auto doch recht gut gebracht 😉 Auch sind wir mittlerweile gut eingerichtet und das meiste hat seinen Platz gefunden. Da wir zu viert unterwegs sind, brauchten wir ein Auto mit Rücksitzbank. Lasse darf vorne sitzen (mit Sitzerhöhung), während Lisa im Kindersitz mit mir hinten sitzt. Es gäbe auch eine weitere Sitzbank, die wir jedoch in der „Bettposition“ belassen, damit der tägliche Umbau von Sitz- zu Schlaf Fläche schneller von statten geht. (Und das AbendEssen nehmen wir auch lieber vor dem Auto in Campingstühlen oder je nach Setting in einem netten Pavillon ein (sonst gibt es nur Sauerei im Auto). Bisher hatten wir auch recht viel Glück mit dem Wetter – es hat Anfangs zwar mehr geregnet (Ende der Regenzeit) jedoch nie so lange/so viel dass es uns größer gestört hätte.
Der Van ist noch mit einer kleinen Küche ausgestattet – wobei Küche fast übertrieben ist. Wir haben also für alle ein wenig Geschirr und zwei Töpfe. Es gäbe auch die Möglichkeit die Mini-Spüle zu nutzen (zwei Kanister, einmal Frisch- und einmal Abwasser gibt es auch dazu), aber da es sich nicht wirklich lohnt die Spüle zu nutzen, spülen wir eher am Parkplatz bei den Toiletten oder in den Flüssen/Seen…Zum Schlafen bauen wir dann noch zusätzlich die eine Rücksitzbank um so dass eine durchgängige Schlaffläche entsteht (für Martin, mich & Lisa) – für Lasse ziehen wir eine zweite Ebene „über uns“ ein, die zweigeteilt während der Autofahrt am Rand hängt. Ursprünglich wollte ich beide Kinder „oben“ schlafen lassen, da die obere Ebene jedoch nicht am Rand abschließt, ist mir die Gefahr zu groß dass Lisa durch die Lücken rutscht…Ansonsten ist der Van die Budget-Variante – ein älteres sehr gebrauchtes Modell (wie lange die Markise noch durchhält ist auch fraglich)
Nachdem wir nach Nigata zwei weitere Tage an der Küste entlang gefahren sind (und ein eindrucksvolles Quallen-Aquarium und eine Sake-Brauerei besucht hatten) haben wir uns entschlossen doch wieder den ein oder anderen Nationalpark im Landesinneren zu erkunden. Hier haben wir alte Samurai Häuser besucht und schöne Wanderungen an wilden Flüssen mit Wasserfällen gefunden. Die Fährüberfahrt nach Hokaido dauerte 4h und ist mit 200€ auch nicht unbedingt günstig. Das Schiff war aber sehr modern, wobei es (standardmäßig) keine Sitzplätze gibt, stattdessen gibt es mehrere große Räume mit Teppichboden auf denen man (natürlich ohne Schuhe) sitzt. Auch gibt es wie überall in Japan jede Menge Automaten um sich Getränke, aber auch ein Essen „zu ziehen“ – von Curry, über Fisch bis hin zu Pommes, alles aus dem Automaten…
Aber auch hier war wie alles in Japan, sehr sauber – es gibt auch (wie in offiziellen Gebäuden oder größeren Einkaufszentren) spezielle Nurse-Rooms um Babys zu stillen (mit Wickeltisch, Waschbecken und Sessel…), aber auch die normalen Toiletten haben einen speziellen zusätzlichen Babysitz, um das Kind entspannt abzusetzen während man selbst beschäftigt ist (übrigens auch auf der Herrentoilette).
Wir vertreiben uns nun die nächsten 24h in der Gegend (bis die Ersatzteile da sind), anschließend einbauen der Dämpfer und dann können wir hoffentlich morgen am späten Nachmittag unseren Weg weiter nach Norden (Richtung Sapporo) fortsetzen…
Ihr könnt Euch inzwischen einen neuen Schwung Fotos ansehen: